Hamilton: "Fühle mich weiterhin als Jäger"

, 22.09.2014

Obwohl Lewis Hamilton in Singapur die WM-Führung übernommen hat, will er weiter voll attackieren und wähnt sich weiterhin in der Rolle des Jägers

So schnell wendet sich das Blatt: Mit einem Rückstand von 22 Punkten auf Nico Rosberg war Lewis Hamilton nach Singapur gereist, mit einem Vorsprung von drei Punkten auf Rosberg reist er wieder ab. Doch obwohl er damit die Führung in der WM-Gesamtwertung übernommen hat, will Hamilton weiter voll attackieren. Verlassen, so der Mercedes-Pilot, könne man sich in dieser Saison schließlich auf nichts.

"Ich denke generell nicht über solche Dinge nach wie positiven Schwung. Denn so etwas kann auch ganz schnell wieder zunichte gemacht werden. Man muss sich nur das Beispiel von Nico ansehen. Er hatte gute Ergebnisse und einen tollen Lauf, aber ein Ausfall verändert alles komplett", erklärt Hamilton bei 'Sky Sports F1'. "Ich habe diese Erfahrung in der Vergangenheit ebenfalls schon gemacht."

In der Tat: Schon beim Saisonauftakt in Melbourne schrieb Hamilton einen "Nuller", während Rosberg siegte. Auch in Montreal und Spa-Francorchamps schied Hamilton vorzeitig aus, Rosberg punktete beide Male als Zweiter. "Du weißt einfach nicht, was du erwarten kannst. Deshalb nimmt man es Rennen für Rennen", sagt Hamilton. "Und ich muss das Maximum aus den verbleibenden Grands Prix herausholen."

Hamilton und die Angst vor weiteren Ausfällen

"Diese fünf Rennen", so der Weltmeister von 2008, "sind die wichtigsten überhaupt." Er freue sich daher sehr darüber, pünktlich zum Endspurt wieder in Topform und vor allem auch im Qualifying schnell zu sein. "Und ich fühle mich weiterhin als Jäger", meint Hamilton. "Das ist ein gutes Gefühl. In meinem Kopf habe ich nicht, dass ich die Meisterschaft anführe. Ich meine, ich liege noch immer 20 Punkte zurück."

Entsprechend groß sei sein Erfolgshunger. "Es stehen jetzt noch fünf Rennen aus. Und ich muss einfach nur das tun, was ich an den vergangenen zwei Wochenenden gemacht habe: voll attackieren, in jeder Session. Hoffentlich habe ich saubere Wochenenden. Ich will die Pole-Positions und auch die Rennsiege. Gefeiert wird allerdings noch nicht. Denn noch liegt ein sehr langer Weg vor uns", erklärt Hamilton.

Ganz sicher sei er seiner Sache aber nicht: "Wir haben zwar ein tolles Auto und kämpfen an jedem Rennwochenende um den Sieg. Und das ist das beste Gefühl, das ich jemals in meiner Karriere hatte. Es ist aber noch nicht perfekt. Es treten nämlich noch immer Probleme auf, die uns unvorbereitet treffen. Ich hatte schon ein paar technische Defekte. Und das beschäftigt dich als Fahrer durchaus."

Wenn schon der Teamkollege ein Problem hat, vielleicht bin ich dann der nächste? Fragen wie diese schwirren auch Hamilton durch den Kopf. "Du weißt schließlich nie, ob nicht doch mal wieder etwas kaputtgeht. Du musst aber positiv gestimmt bleiben und fortwährend daran glauben, dass schon alles gutgehen wird. Es ist diese Hoffnung und die tolle Unterstützung meiner Fans, die mich antreiben."

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