Hamilton glänzt im nächtlichen Qualifying

, 22.09.2012

Lewis Hamilton (McLaren) fuhr im Qualifying von Singapur überlegen auf die Pole-Position - Pastor Maldonado überraschend Zweiter vor Sebastian Vettel

McLaren-Pilot Lewis Hamilton steht beim Großen Preis von Singapur auf der Pole-Position. Der Brite setzte sich im nächtlichen Qualifying auf dem Marina Bay Circuit souverän gegen seine Rivalen durch und blieb unterm Strich mehr als vier Zehntel vor seinem schärfsten Verfolger. Und dieser Verfolger hört nicht auf den Namen Sebastian Vettel (Red Bull), sondern überraschend auf Pastor Maldonado.

Der Williams-Fahrer fuhr mit seinem letzten Versuch noch in die erste Startreihe und verwies Jenson Button (McLaren), Fernando Alonso (Ferrari) und Paul di Resta (Force India) auf die weiteren Plätze. Hinter Mark Webber (Red Bull) und Romain Grosjean (Lotus) belegten Michael Schumacher (Mercedes) und Nico Rosberg (Mercedes) die Positionen neun und zehn. Damit steht McLaren erstmals seit 1999 bei vier aufeinander folgenden Rennen auf der Pole-Position.

Q1: Lotus mischt das Klassement auf

Die meisten Piloten begannen die 20-minütige erste Session auf der härteren der beiden in Singapur angebotenen Reifenmischungen - auf der weichen Variante. Und damit ging Pastor Maldonado (Williams) in 1:49.976 Minuten erst einmal in Führung, um jedoch rasch von Fernando Alonso (Ferrari) unterboten zu werden. Der Spanier holte sich in 1:49.511 Minuten die zwischenzeitliche Bestzeit.

Zur Halbzeit der Q1-Einheit legte Maldonado in 1:49.494 Minuten nach, doch erneut hatte Alonso in 1:49.391 Minuten eine bessere Antwort parat und schraubte die Zeit auf 1:49.391 Minuten herunter. Erst zu diesem Zeitpunkt griff Sebastian Vettel (Red Bull), der in allen drei Trainings auf Platz eins gefahren war, ins Geschehen ein. Auch sein schärfster Verfolger, Lewis Hamilton (McLaren) mischte nun mit.

Während sich die beiden bisher tonangebenden Fahrer auf ihre fliegenden Runden vorbereiteten, kam es immer wieder zu kleineren Fehlern bei der Konkurrenz: Nico Rosberg (Mercedes) rauschte zum Beispiel einmal quer über die hohen Randsteine der Schikane am Parlament, während auch Michael Schumacher (Mercedes) etwas Staub aufwirbelte. Mit der Spitze hatte Silber jedoch nichts zu schaffen.

Vielmehr markierte Hamilton in 1:48.285 Minuten eine neue Bestzeit - 0,002 Sekunden vor Vettel, sechs Zehntel vor dem Rest des Feldes und knapp sechs Minuten vor dem Ablauf der Zeit. Und dann kam Kimi Räikkönen (Lotus) und knallte in 1:48.169 Minuten eine neue Bestmarke auf den Asphalt. Damit läutete der Finne die Schlussphase der Q1-Zeitenjagd ein, an der sich fast alle beteiligten.

Prompt wechselte die Führung erneut: Romain Grosjean (Lotus), der in Monza noch gesperrt gewesen war, übernahm in 1:47.688 Minuten das Kommando in Singapur. Die Positionen der Deutschen in den Top 17: 4. Vettel, 11. Rosberg, 13. Schumacher, 14. Nico Hülkenberg (Force India). Bruno Senna (Williams) schaffte als 17. gerade so den Einzug in Q2 - um 0,124 Sekunden.

In Q1 schieden aus:

Kamui Kobayashi (Sauber), Witali Petrow (Caterham), Heikki Kovalainen (Caterham), Timo Glock (Marussia), Charles Pic (Marussia), Narain Karthikeyan (HRT), Pedro de la Rosa (HRT)

Q2: Räikkönen und Massa fallen durchs Raster

Ring frei zur zweiten Runde: Und dieses Mal setzten alle Beteiligten von Anfang an auf die Rot markierte superweiche Reifenmischung. Damit fuhr Räikkönen im Lotus satte 1,3 Sekunden schneller als in Q1 und ging in 1:48.261 Minuten in Führung. Grosjean versemmelte seinen Versuch und machte den Weg frei für Alonso, der seinerseits rasch von Vettel und Hamilton unterboten wurde.

Nach den ersten fliegenden Runden standen 1:46.665 Minuten als Bestzeit auf der Uhr. Bei Senna stand hingegen gar nichts. Der Brasilianer hatte zum wiederholten Male die Mauern touchiert und stieg in der Box aus seinem Auto aus - ohne Zeit und an 17. Stelle liegend. Die restlichen fünf Minuten fanden also ohne Williams-Fahrer Senna statt. Wie später dann natürlich auch Q3.

Für die verbleibenden Teilnehmer fiel jedoch erst einmal die Entscheidung über das Weiterkommen. Und dabei hielten sich Hamilton, Vettel und Jenson Button (McLaren) vornehm zurück. Das Top-3-Trio verzichtete auf weitere Runden. Prompt setzte sich Grosjean noch vor Button an die dritte Stelle. Weiter hinten mussten die beiden Mercedes-Fahrer darum bangen, im Top-10-Finale dabei zu sein.

In allerletzter Sekunde manövrierte sich Schumacher knapp vor Rosberg auf den neunten Platz - Silber durfte aufatmen. Ebenfalls erleichtert reagierten Hamilton, Vettel, Mark Webber (Red Bull), Grosjean, Alonso, Maldonado, Button und Paul di Resta (Force India) auf den Positionen eins bis acht. Nico Hülkenberg (Force India) schied 0,032 Sekunden hinter Mercedes-Pilot Rosberg aus.

In Q2 schieden aus:

Nico Hülkenberg (Force India), Kimi Räikkönen (Lotus), Felipe Massa (Ferrari), Sergio Perez (Sauber), Daniel Ricciardo (Toro Rosso), Jean-Eric Vergne (Toro Rosso), Bruno Senna (Williams)

Q3: Hamilton legt vor - und wie!

Im zehn Minuten kurzen Q3 standen den meisten Piloten nur noch einen Satz superweicher Reifen zur Verfügung. Deshalb sparten sich einige Fahrer ihre frischen Pneus auf und fuhren zunächst mit gebrauchten Reifen. Auch damit ging es rund: Button setzte in 1:47.238 Minuten die erste Richtzeit, Hamilton pulverisierte diese in 1:46.362 Minuten. Er brummte Button fast eine Sekunde auf!

Auch Vettel blieb deutlich hinter der Hamilton-Zeit zurück: "nur" 1:47.694 Minuten für den aktuellen Weltmeister. Alle weiteren Piloten verzichteten auf eine gezeitete Runde und kehrten sofort an die Boxen zurück. Etwas mehr als drei Minuten vor Schluss wurde es dann wieder laut in Singapur: Der Showdown begann. Frische superweiche Reifen für die Piloten, reichlich Spannung für die Fans.

Grosjean ging als erster auf die fliegende Runde, kam aber nicht über Rang vier hinaus. Mehr als die Plätze sieben und acht gab es auch für Mercedes nicht: Schumacher und Rosberg verzichteten nach eine Einrollrunde auf einen Zeitversuch in Q3. Alle weiteren Piloten kämpften sich noch einmal um den Marina Bay Circuit. Wie Maldonado, der in 1:46.804 Minuten zwischen Hamilton und Button vorfuhr.

Als nächster Pilot fegte Alonso über Start und Ziel - hinter Maldonado, vor Button. Und für Vettel reichte es abschließend "nur" zum dritten Platz hinter Hamilton, der seine Zeit nicht mehr verbesserte, und dem überraschenden Zweiten Maldonado. Hinter Vettel klassierten sich Button, Alonso, di Resta, Webber und Grosjean. Schumacher und Rosberg belegten - ohne Zeiten - die Ränge neun und zehn.

Ein ausführlicher Bericht folgt in Kürze an dieser Stelle!

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