Lewis Hamilton freut sich einerseits über die Unterstützung von Nigel Mansell, hadert aber gleichzeitig mit jenen Briten, die nicht voll und ganz hinter ihm stehen
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Mercedes-Pilot Lewis Hamilton ist seit seinem 32. Karrieresieg in Austin der erfolgreichste britische Formel-1-Fahrer der Geschichte. Damit hat er auch den Weltmeister von 1992, Nigel Mansell, hinter sich gelassen und liegt nun auf Platz fünf der ewigen Bestenliste. Mansell gönnt seinem Landsmann den Erfolg, hatte kürzlich gesagt: "Ich finde das fantastisch und freue mich für ihn." Hamilton weiß dieses Lob zu schätzen: "Nigel hat mich in diesem Jahr wirklich sehr unterstützt. Es ist toll, so eine Rückendeckung zu haben", meint der WM-Führende.
Gleichzeitig kritisiert er allerdings jene Briten, die ihn nicht unterstützen und dürfte damit etwa auf John Watson anspielen, der Nico Rosberg im Juni als den kompletteren Fahrer bezeichnete: "Ich sehe eine Menge negativer Schlagzeilen und höre unerfreuliche Dinge von ehemaligen Fahrerlegenden. Dann frage ich mich immer: Warum wollt ihr mich nicht unterstützen, wir haben doch die gleiche Herkunft? Aber letztlich hat eben jeder seine eigene Meinung." Umso schöner sei es, dass es Menschen wie Mansell gebe, so Hamilton.
Wenn er eines Tages selbst in der Position sein wird, will sich der 29-Jährige Mansell zum Vorbild nehmen: "Irgendwann, wenn ich nicht mehr fahre und die Rennen wieder vor dem Fernseher verfolge, möchte ich den Jungs unter die Arme greifen. Ich möchte sehen, wie der nächste Brite seinen Weg geht, und ihn lieber ermutigen, als ihm in den Bauch zu treten. Das würde ich liebend gern tun. Ich möchte junge Fahrer inspirieren, anstatt irgendwelchen Mist von mir zu geben."
Dass er den Rekord von Mansell in Austin knacken würde, war ihm im ersten Moment gar nicht so bewusst: "Daran hatte ich vor dem Rennen überhaupt nicht gedacht. Selbst als ich die Ziellinie überquert habe, war ich zu aufgeregt. Erst als mein Ingenieur davon sprach, dachte ich: Wow! So gut wie Nigel zu sein, mit all diesen Großen in einer Reihe, macht mich extrem stolz." Mit einem weiteren Sieg würde Hamilton übrigens auch Fernando Alonso überholen und den Spanier auf Rang sechs der ewigen Bestenliste verweisen.