Der WM-Führende sichert sich beim abgebrochenen Großen Preis von Japan den Sieg vor Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg und Sebastian Vettel im Red Bull
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Schon bevor das Rennwochenende in Suzuka losging, baute sich Spannung auf, wann das Rennen gestartet werden kann, denn ein Taifun befindet sich auf dem Weg nach Japan. Am Ende entschieden sich die Verantwortlichen dazu, das Rennen in Suzuka wie geplant zu starten. Zunächst einmal war jedoch Geduld gefragt, denn aufgrund starken Regens war erst nach einer Dreiviertelstunde an ein reguläres Rennen zu denken.
Unter den schwierigen Bedingungen lieferten sich die beiden Mercedes-Fahrer ein spannendes Duell, aus dem Lewis Hamilton am Ende als Sieger hervorging. Das Rennen wurde vorzeitig nach einem Unfall abgebrochen, bei dem mutmaßlich Jules Bianchi im Marussia verwickelt war - derzeit ist dies lediglich eine Mutmaßung und es liegen nicht keine weiteren Informationen vor.
Teamkollege Nico Rosberg musste sich mit dem zweiten Rang begnügen und konnte sich somit von der Pole-Position aus gestartet die WM-Führung nicht zurückholen. Das Podium komplettierte Sebastian Vettel im Red Bull.
Punkte gab es ebenfalls dahinter für Daniel Ricciardo (Red Bull), Jenson Button (McLaren), Valtteri Bottas und Felipe Massa (Williams), Nico Hülkenberg (Force India), Jean-Eric Vergne (Toro Rosso) sowie Sergio Perez im zweiten Sauber. Keine Zähler gab es unter anderem für Kimi Räikkönen im Ferrari auf Rang 12. und Adrian Sutil, der einen Abflug hatte.
Regen bremst die Königsklasse aus
Wie befürchtet regnete es zum Start des Rennens so stark, dass an einen stehenden Start nicht zu denken war. Aus diesem Grund führte Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer das Feld in die erste von 53 Rennrunden - bei starkem Regen und Temperaturen um die 19 Grad.
Markus Ericsson drehte sich noch auf der ersten Runde, musste von den Streckenposten angeschoben werden und fuhr dem Feld als Letzter wieder hinterher. In der zweiten Runde entschied sich die Rennleitung, das Rennen doch zu unterbrechen - es war einfach zu viel Wasser auf der Strecke. Die Autos wurden in der Boxengasse in der aktuellen Reihenfolge aufgereiht.
Früher Ausfall für Alonso
Nach einer rund 20-minütigen Pause wurde das Rennen hinter dem Safety-Car mit einer Einführungsrunde wieder aufgenommen - der Regen hatte in der Zwischenzeit nachgelassen. Ein paar Sekunden später musste Fernando Alonso seinen Fahrer in den Esses aufgrund eines defekten Lenkrads abstellen - bereits der zweite Ausfall nach Monza für den ansonsten von der Zuverlässigkeit seines Autos verwöhnten Spaniers. Das Team funkte unterdessen Rosberg, dass man die Daten der Telemetrie nicht korrekt empfangen kann.
In der zehnten Runde wurde das Rennen freigegeben - die Zuschauer spendeten nach rund einer Dreiviertelstunde des Wartens dafür Applaus. Button kam direkt an die Box und wechselte auf Intermediates. Rosberg setzte sich in der ersten Runde gleich um über eine Sekunde vor Hamilton ab - dank der freien Sicht nach vorn.
Die Ersten rüsten um
In der zwölften Runde kamen fast alle Fahrer an die Box, um auf Intermediates zu wechseln - bis auf Rosberg, Hamilton, Massa, Vettel, Hülkenberg, Sutil und Bianchi. Eine Runde später folgten Massa, Vettel, Hülkenberg und Sutil. Button profitierte vom frühen Wechsel und war zu diesem Zeitpunkt Vierter. In Runde 14 kam auch Rosberg an die Box, während Hamilton im ersten Sektor eine neue Bestzeit fuhr - leistete sich dann jedoch einen Fahrfehler. So blieb Rosberg am Ende doch vorn.
Die Abstände nach Runde 15: Rosberg 2,1 Sekunden vor Hamilton, 16,7 vor Button, 24,9 auf Bottas, 27,0 vor Massa, 27,8 auf Vettel, 28,4 auf Ricciardo, 35,0 auf Hülkenberg, 36,0 auf Räikkönen und 37,0 auf Kwjat auf dem zehnten Rang. Dahinter: Perez (+39,1), Sutil (+41,6), Grosjean (+44,6), Gutierrez (+47,0), Vergne, Maldonado, Bianchi, Kobayashi, Chilton, Ericsson. Vettel schnappte sich unterdessen Massa, Ricciardo ein paar Sekunden später.
In der 18. Runde schnappte sich Vettel auch Bottas und lag somit auf der vierten Position - Ricciardo folgte Vettel erneut mit einem tollen Überholmanöver außen in den Esses. An der Spitze blieb der Abstand knapp - Rosberg lag in Runde 20 lediglich 1,1 Sekunden vor seinem britischen Teamkollegen.
Die zweite Runde der Boxenstopps beginnt
In der 24. Runde holte sich Räikkönen als erster Fahrer an der Spitze neue Reifen ab, erwischte dabei einen verpatzten Stopp, da vorne rechts das Rad klemmte. Gleichzeitig gab die Rennleitung das DRS frei! Hamilton leistete sich in der ersten Kurve einen kleinen Ausritt - die Silberpfeile waren zu dieser Phase des Rennens schwächer als Button und die beiden Red Bull dahinter - meist über eine Sekunde pro Runde!
Hamilton übernimmt die Führung
In der 29. Runde schnappte sich Hamilton mit einem Überholmanöver am Ende der Start-Ziel-Geraden Rosberg und ging damit in Führung. In der 30. Runde kam Vettel zum zweiten Stopp, zwei Runden später Button, der nach einem längeren Boxenstopp (Lenkradwechsel) hinter Vettel zurückfiel, der gleichzeitig die schnellste Runde fuhr. In der 34. Runde holte sich Rosberg neue Gummis ab - Hamilton fuhr zunächst weiter: "Meine Reifen sind noch in Ordnung", funkte der Brite. In Runde 36. kam dann auch der WM-Führende.
Der Regen ist zurück - Vettel rodelt durchs Kiesbett
In der 36. Runde setzte der Regen erneut ein! Die Reihenfolge nach der zweiten Runde an Boxenstopps: Hamilton 4,1 Sekunden vor Rosberg, 14,2 auf Vettel, 19,1 auf Button, 23,5 auf Ricciardo, 44,5 auf Bottas, 49,6 auf Massa, 61,3 auf Hülkenberg, 73,4 auf Kwjat und 75,8 auf Perez auf dem zehnten Rang. Dahinter: Vergne, Maldonado, Räikkönen, Magnussen, Gutierrez, Ericsson, Grosjean, Bianchi, Sutil (der mit technischen Problemen kämpfte), Kobayashi und Chilton. Vettel leistete sich unterdessen einen Ausritt durch das Kiesbett und verlor dabei rund sechs Sekunden.
Safety-Car und Medical-Car gehen auf die Strecke - Bianchi verletzt?
Bei stärker werdendem Regen holte sich Magnussen bei seinem McLaren-Team volle Regenreifen ab. In der 43. Runde war das Rennen für Sutil gelaufen, der Sauber-Fahrer verlor die Kontrolle über sein Auto und krachte in die Reifenstapel. Button holte sich unterdessen ebenfalls Regenreifen ab. In der 44. Runde schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke. Die Teams reagierten und holten zum Teil ihre Fahrer zum Reifenwechsel, auch Vettel holte sich neue Intermediates ab.
Zudem wurde das Medical-Car auf die Strecke geschickt und hielt an der Stelle, an der der Sauber von Sutil abgeflogen war, der immer noch am Kran hing. In der 46. Runde brach die Rennleitung das Rennen mit roter Flagge ab und schickte einen Krankenwagen auf die Strecke - für Jules Bianchi. Der Marussia-Pilot war ganz offenbar in einen Unfall an genau dieser Stelle verwickelt. Derzeit kann allerdings darüber nur spekuliert werden. Wenige Minuten später teilte die Rennleitung mit, dass das Rennen nicht mehr neugestartet wird.
Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze