Hamilton triumphiert in Ungarn vor Räikkönen

, 29.07.2012

In einem Rennen, in dem sich an der Spitze niemand auch nur eine Sekunde entspannen konnte, sicherte sich Hamilton den Sieg vor Räikkönen, Grosjean und Vettel

An der Spitze dürften die Formel-1-Piloten beim Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring nicht nur aufgrund von 30 Grad Lufttemperatur und dem engen Layout ordentlich geschwitzt haben, sondern auch aufgrund der engen Abstände. Bei zahlreichen Duellen in den Top 10 konnte es sich kein Fahrer erlauben, es ein paar Runden etwas lockerer angehen zu lassen, obwohl es im Rennen im direkten Kampf auf der Rennstrecke an der Spitze kein Überholmanöver gab.

Lewis Hamilton sicherte sich von der Pole-Position aus den Sieg, trotz großen Drucks von Kimi Räikkönen, der in seinem Lotus ein starkes Rennen zeigte aber weiterhin auf den ersten Sieg nach seinem Comeback warten muss. Das Podium komplettierte Teamkollege Romain Grosjean, der lange Zeit auf dem zweiten Rang lag und damit eine Schlappe gegen den Teamkollegen einstecken musste.

Für Sebastian Vettel reichte es auf Platz vier liegend nicht auf das Podium, immerhin machte er in der WM-Wertung minimal Boden auf Fernando Alonso gut, der den fünften Rang belegte. Der sechste Platz ging an Jenson Button im McLaren vor Bruno Senna im Williams, Mark Webber im Red Bull, Felipe Massa im Ferrari und Nico Rosberg im Mercedes, für die es ebenfalls Punkte gab.

Keine Zähler gab es für Nico Hülkenberg im Force India auf Rang elf, Sergio Perez auf Position 14. sowie Timo Glock auf Position 21. Michael Schumacher gab das Rennen nach einer völlig verpatzten Anfangsphase kurz vor Ende des Rennens auf.

Schumacher sorgt für Startabbruch

Michael Schumacher sorgte für einen Abbruch des ersten Starts, worauf es eine neue Einführungsrunde gab. Dem Mercedes-Piloten war der Motor abgestorben. Die Streckenposten schoben ihn in die Boxengasse, wo der Ex-Weltmeister das Rennen als Letzter aus der Boxengasse aus startete und absolvierte nach einer Runde bereits einen Boxenstopp.

Während Hamilton beim Start die Pole-Position verteidigen konnte, kam Vettel zunächst gut vom Fleck, saugte sich im Windschatten an Grosjean heran und ging neben dem Franzosen in die erste Kurve. Auf dem Randstein verlor er jedoch an Schwung und musste in der folgenden Kurve auch noch Button passieren lassen.

Die Reihenfolge nach den ersten beiden Runden bei 30 Grad Lufttemperatur: Hamilton vor Grosjean, Button, Vettel, Alonso, Räikkönen, Webber, Senna, Massa und Hülkenberg auf dem zehnten Rang. Rosberg Elfter vor Maldonado, Perez und di Resta. Glock 21., Schumacher 24.

Schumacher kassiert Durchfahrstrafe

Zu allem Überfluss erhielt Schumacher in der vierten Runde auch noch eine Durchfahrstrafe von der Rennleitung aufgebrummt - er war auf dem Weg zum Ende der Boxengasse etwas zu schnell unterwegs, als er sich für den Start aus der Boxengasse aufstellen wollte.

In der 16. Runde kam Button zum ersten Boxenstopp und überließ damit Vettel den dritten Rang. Ebenfalls an der Box: Hülkenberg und Maldonado. Einen Umlauf später folgten Senna, Rosberg und di Resta, wobei sich Rosberg durch den Stopp an Hülkenberg vorbeiarbeitete.

Unterschiedliche Reifenstrategien

Vettel und Alonso stoppten in Runde 18. Vettel setzte dabei auf den weicheren Reifen und fiel hinter Button zurück, Alonso baute auf den härteren Reifen. Hamilton holte sich einen Umlauf später neue Reifen - ebenfalls die härtere Variante. Der zu diesem Zeitpunkt führende Grosjean kam in Runde 20 und holte sich gebrauchte weichere Reifen und musste sich wieder hinter Hamilton einordnen. Räikkönen und Webber stoppten im 21. Umlauf.

Die Abstände nach der ersten Serie an Boxenstopps in Runde 23 von 69: Hamilton 2,2 Sekunden vor Grosjean, 7,9 vor Button, 8,8 vor Vettel, 13,6 vor Räikkönen, 17,5 vor Alonso, 18,2 vor Webber, 21,1 vor Senna, 25,7 auf Massa und 28,4 auf Rosberg auf dem zehnten Rang. Hülkenberg Elfter (+31,0), Perez 15. (+42,3), Kobayashi 16. (+44,8), Schumacher 19. (+58,8), Glock 24. (+1 Runde).

Grosjean setzt Hamilton unter Druck

Ab der 25. Runde hatte Grosjean weniger als eine Sekunde Rückstand auf Hamilton - Vettel seinerseits weniger als eine Sekunde auf Button. Doch kaum war Grosjean am Briten dran, fiel er auch schon wieder zurück. In zwei Runden verlor er rund anderthalb Sekunden.

In der 35. Runde holte sich Button weiche Reifen ab - das klang nach einem Drei-Stopp-Rennen. Dabei hatte der McLaren-Pilot Pech, denn er fiel hinter Maldonado zurück. Würde dies Vettel helfen, um an ihm vorbeizukommen? Jedenfalls fuhr der Deutsche prompt eine neue schnellste Rennrunde. In der 39. Runde holte sich Vettel neue Reifen ab - und Tatsache, knapp kam Vettel vor Senna und Button aus der Box!

Räikkönen mischt unauffällig mit

Unterdessen wurde Räikkönen zur Gefahr für Vettel & Co., denn der Finne fuhr starke Rundenzeiten. Doch zunächst kam in der 39. Runde Grosjean auf der zweiten Position liegend an die Box und setzte auf den härteren Reifen. Hamilton folgte in Runde 41 und holte sich ebenfalls die härteren Reifen ab. In der 42. Runde fuhr Räikkönen eine neue schnellste Rennrunde, um 1,5 Sekunden schneller als Vettel!

In der 44. holte sich auch Alonso neue Gummis ab. Im 45. Umlauf stand dann für Räikkönen der alles entscheidende Stopp an. Wo wird der in Führung liegende rauskommen? Seite an Seite mit seinem Teamkollegen kehrte der Finne auf die Strecke zurück. In einem beinharten Duell setzte sich der Ex-Champion durch und drückte Grosjean leicht neben die Strecke. Räikkönen lag damit um 4,4 Sekunden hinter Hamilton auf dem zweiten Rang.

Die Abstände nach 50 Runden: Hamilton 1,9 Sekunden vor Räikkönen, 4,5 vor Grosjean, 6,6 vor Vettel, 13,1 auf Webber, 24,5 auf Alonso, 25,6 auf Botton, 26,8 auf Senna, 33,4 auf Massa, 42,9 auf Rosberg auf dem zehnten Rang. Hülkenberg Elfter (+47,4), Perez 14. (+68,7) vor Kobayashi (+59,9). Schumacher 18. (+1 Runde), Glock 22. (+2 Runden).

"Plan B" geht nicht auf

In der 56. Runde musste Webber wie zuvor Button nochmal an die Box - die weicheren Reifen halten nicht bis zum Ende durch. "Plan B" mit drei Stopps bringt also keinen Vorteil. Auch Vettel suchte in Runde 59. überraschenderweise nochmal die Box auf und holte wieder weiche Reifen ab - kam knapp vor Alonso wieder auf die Strecke zurück! Neun Runden vor Rennende stellte Schumacher sein Auto an der Box ab.

Der riskante Boxenstopp lohnte sich für Vettel nicht. Zwar konnte der Weltmeister auf den neuen Reifen die schnellste Rennrunde fahren und die Lücke auf Grosjean wieder schließen, aber an ein Überholmanöver war nicht zu denken.

Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze

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