Wie fühlt es sich eigentlich an, ein Formel-1-Auto zu fahren? Lewis Hamilton versucht sich an einer Erklärung und wählt einen ungewöhnlichen Vergleich
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Nur die wenigsten Menschen erhalten die Gelegenheit, einmal ein Formel-1-Auto zu fahren und können sich damit nur vorstellen, wie es sich bei Renntempo im Cockpit anfühlt. Moderne Simulationsprogramme für Computer und Spielkonsolen geben den optischen Fahreindruck zwar schon relativ gut wieder, die Kräfte, die auf einen Formel-1-Fahrer wirken, lassen sich jedoch nicht simulieren. Hier sind alle Fans auf Schilderungen der Fahrer angewiesen, und so versucht sich Lweis Hamilton darin, seine Eindrücke in Worte zu fassen.
"Es sieht von außen einfach aus", stellt der Silberpfeil-Pilot im Radiointerview mit der 'BBC' zunächst einmal fest. "Man ist zwar im Auto festgeschnallt und hüpft nicht herum, aber es ist unglaublich, wie intensiv es sich anfühlt." Vor allem die Kombination verschiedener Sinneseindrücke mache das Erlebnis Formel 1 so faszinierend: "Die Geschwindigkeit, die Geräusche und Vibrationen sind phänomenal", sagt der 28-Jährige.
"Wenn du bremst, ist dein Körper bis zu sechs Mal so schwer wie normal. Es schleudert dich nach vorne in die Gurte", schildert Hamilton die Eindrücke beim Bremsen. "Wenn du mit 150 Meilen (rund 240 km/h) durch eine Kurve fährst, klebst du an der Seitenwand des Cockpits. Es ist wie auf einer Achterbahn, auf der du herumgeschleudert und in den Sitz gepresst wirst." Doch die Achterbahn alleine beschreibt seiner Meinung nach die Empfindungen noch nicht ganz zutreffend: "Es ist wie eine Mischung aus Achterbahnfahrt und Bullenritt, bei dem du ständig versuchen musst, oben zu bleiben."
Unter dieser Belastung müssen die Fahrer im Rennen bis zu zwei Stunden lang hochkonzentriert sein. Um sich mental darauf vorzubereiten, wählt Hamilton einen eigenen Weg: "Ich habe viel über die Methoden anderer Leute gelesen. Manche schließen die Augen und fahren die Strecke im Gedanken ab. Das habe ich probiert, aber es funktioniert nicht. Ich versuche einfach, meinen Kopf freizubekommen." Das könne durch Gespräch mit Freunden, Musik hören, Fernsehen geschehen. "Ich versuche, Abstand von all den Dingen zu bekommen, die mich in dieser Blase umgeben", so Hamilton.