Lewis Hamilton hat sich mit Fernando Alonso ausgesprochen. Hamilton Sr. hat er zum Rennen in Silverstone eingeladen.
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Nachdem es nach dem Rennen in Valencia ein paar bittere Worte zwischen Lewis Hamilton und Fernando Alonso gegeben hatte, scheinen sich die beiden wieder ausgesprochen zu haben. "Wir sind in Kontakt. Er hat meine Nummer und ich habe seine Nummer", sagte Hamilton gegenüber Reuters. "Wir haben uns vor kurzem Nachrichten geschrieben, alles ist cool. Ich habe ihm geschrieben, um zu sehen, wie es ihm geht und er meinte, alles sei cool. Er weiß, wie die Rennsport-Welt funktioniert und das ist ein hartes Jahr."
Alonso übte nach dem Europa Grand Prix harte Kritik, weil Hamilton illegaler weise das Safety Car überholt hatte und trotz Strafe auf Platz zwei landete, während der davor direkt hinter ihm fahrende Spanier sich an die Regeln hielt und weit zurückfiel. Hamilton gab daraufhin ein paar Salven zurück. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh verstand, dass sich beide Fahrer ein wenig mit Worten bekriegten und fand auch nichts Falsches daran. "Man wird immer zwei Fahrer haben, die den gleichen Zwischenfall unterschiedlich gesehen haben und man will, dass sie dann ihren Gefühlen Luft machen", sagte er.
Kritik muss erlaubt sein
Ihm mache so etwas keine Sorgen und den Leuten würde es wohl auch gefallen, wenn ein wenig diskutiert wird. Wichtig war Whitmarsh aber auch, dass die Fahrer die Stewards infrage stellen können dürfen, ohne sich gleich Sorgen machen zu müssen. "In der Vergangenheit durfte man keine Fragen stellen. Die Leute beklagten die Sterilität der Gespräche und Debatten im Paddock. Da gab es ein Regime, in dem man nicht einmal leise fragen konnte, ob alles richtig gemacht wurde", meinte er. Gleichzeitig fand er es aber auch nicht richtig, dass man einfach so über die FIA herziehen kann. Es müsse Limits geben und der Respekt müsse gewahrt bleiben. "Es ist aber akzeptabel, wenn die Leute von Zeit zu Zeit ihre Leidenschaft, ihren Enthusiasmus und ihre Verärgerung zum Ausdruck bringen."
Hamilton selbst will derweil auf anderer Ebene das Kriegsbeil endgültig begraben. So war die Beziehung zu seinem Vater länger etwas angesäuert, nachdem er ihn als Manager fallen gelassen hatte und obwohl sie wieder miteinander reden, war Anthony Hamilton bislang bei noch keinem Rennen diese Saison. Lewis würde das gerne ändern und hat ihn mit dem Rest der Familie nach Silverstone eingeladen, Zusage hat er allerdings noch keine erhalten.
Ohne Manager gewachsen
"Ich denke, er kommt", zitierten mehrere britische Median Hamilton Jr., der zugab, dass die Beziehung noch nicht wieder ganz bei 100 Prozent ist. "Ich habe ihn eingeladen. Ich habe die ganze Familie eingeladen. Ich denke, er kommt am Samstagabend. Ich habe Karten für die Haupt-Tribüne, also habe ich ihm gesagt, er kann sich aussuchen, ob er ins Paddock kommen will oder auf die Tribüne geht. Er sollte ins Paddock kommen, andererseits soll er auch etwas Anderes erleben, denn er hat immer vor dem Fernseher oder im Paddock zugesehen."
Dass er seinen Vater als Manager abgesetzt hat und nun einen neuen Betreuer sucht, bereut Hamilton nach wie vor nicht, denn er konnte sich seiner Meinung nach besser entwickeln, nachdem sein Vater nicht mehr ständig an seiner Seite war. "Ich bin einfach gewachsen. Ich lerne noch immer so viele Dinge und manage mich momentan eigentlich selbst - ich leite und kontrolliere alles. Ich bin recht stolz, dass ich mit dem neuen Management nichts übereilt habe und die Leute wissen ließ, sie sollen geduldig sein."