Nach dem Sieg in Ungarn und viel Training in der Sommerpause hat Hamilton in der zweiten Saisonhälfte viel vor - Reifenproblem "ist eher Sache der Ingenieure"
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Nach seinem ersten Sieg für Mercedes hat Lewis Hamilton in der Sommerpause nach eigenen Angaben noch nie so viel trainiert wie dieses Mal. Für die zweite Saisonhälfte zeigt sich der Brite somit zuversichtlich, weil er in diesem Teil seine Stärken ausmacht. Dass er neun Rennen vor Schluss einen Sieg auf dem Konto hat, war auch für den 28-Jährgen in der Form nicht abzusehen, wie er berichtet, wenngleich er die Aussicht auf eine positive Entwicklung bei Mercedes bereits im Blick gehabt habe.
"Die Sommerpause war für mich ganz anders als in den vergangenen Jahren", berichtet Hamilton. "In den sechs Jahren zuvor habe ich es immer als wirkliche Ferien genossen. Da habe ich höchstens zweimal pro Woche trainiert. In diesem Jahr waren es in der Sommerpause sechs Tage pro Woche Training", sagt er und betont: "Meine Batterien sind voll."
"Ich komme hier motivierter denn je an die Strecke", zeigt er sich kämpferisch und erfreut zugleich. "Es ist ein tolles Gefühl, die Gewissheit zu haben, dass wir ein Auto fahren dürfen, mit dem wir mithalten können." Dies hat der Brite zuletzt mit seinem ersten Sieg für die Silberpfeile in Ungarn nachgewiesen. In der Fahrerwertung rangiert der Mann aus Stevenage vor dem Großen Preis von Belgien auf Rang vier mit 124 Punkten. Das sind zwar 48 Zähler weniger als Klassenprimus Sebastian Vettel, jedoch brachte ihn der Ungarn-Triumph näher an Fernando Alonso (133 Punkte) und Kimi Räikkönen (134 Punkte) heran.
Hamilton hat die Konkurrenz auf dem Schirm
"Natürlich bin ich sicher, dass auch Ferrari und andere Teams alles daran setzen, wieder nach vorn zu kommen", so Hamilton, der dennoch guter Dinge ist, "dass wir weiterhin vorn dabei sein werden". In den verbleibenden neun Grands Prix möchte er deswegen an seine gezeigte Leistung in Ungarn anknüpfen. "Ich hoffe auf eine noch bessere zweite Saisonhälfte, wie es bei mir meistens der Fall war."
Dass er zu Saisonmitte mit seinem neuen Arbeitgeber siegreich sein würde, habe Hamilton nicht erwartet, wie er betont. "Als ich im vergangenen Jahr den Vertrag unterschrieben hatte, analysierte ich alles erst einmal. Es war wichtig zu verstehen, wo das Team wirklich steht." Ihm ging es dabei vor allem um die Änderungen, die man beim Team aus Brackley vornahm, sowie die langfristige Perspektive. "Die Aussicht auf diese Entwicklungen war sicherlich ein Faktor in meiner Entscheidung zum Teamwechsel", bekräftigt Hamilton.
Hamilton überlässt das Reifenproblem den Ingenieuren
Wie man ein Auto siegfähig macht, kannte er bereits aus seiner Zeit bei den "Chrompfeilen". "Ich wusste aus meiner Zeit bei McLaren, dass es möglich ist, im Entwicklungstempo top zu sein - sogar aus einem schlechten Auto in kurzer Zeit ein gutes zu machen. In diesem Punkt hatte Mercedes bis zum vergangenen Jahr jedoch Schwächen. Ich war aber zuversichtlich, dass man dies ändern könnte. Ich hatte allerdings erwartet, dass dieser Prozess länger dauert. Niemals hätte ich erwartet, dass sich so dermaßen schnell Siege einstellen würden."
Darauf angesprochen, ob die von Pirelli veränderte Reifenkonstruktion dem F1 W04 hilft, entgegnet Hamilton: "In Ungarn hatte ich nicht erwartet, dass es so gut funktionieren würde." Der Brite hofft, dass Mercedes mit den Pneus auch weiterhin gut zurechtkommt, wenngleich er betont: "Die Reifen bleiben aber immer noch ein Unsicherheitsfaktor, es verändert sich immer wieder. Manchmal bekommt man sie nicht zum Arbeiten, manchmal geht es hingegen ganz leicht. Manchmal gibt es Graining, manchmal nicht." Mit dieser Sache beschäftige er sich jedoch weniger. "Das ist eher Sache der Ingenieure. Ich versuche dann einfach, das Beste daraus zu machen."