Hamilton: Was meint er mit "Dingen im Hintergrund"?

, 27.09.2014

Die Verschwörungstheorien erhalten weitere Nahrung: "Du würdest lachen, wenn du einige Dinge wüsstest, die im Hintergrund so vor sich gehen", sagt Lewis Hamilton

Seit sich Toto Wolff ausgerechnet während Nico Rosbergs entscheidendem Fahrfehler in Monza ein Lächeln nicht verkneifen konnte, wird das Mercedes-Team von zahlreichen Verschwörungstheorien verfolgt. Hunderte Formel-1-Fans spekulieren im Internet darüber, dass das Management der Silberpfeile versuchen könnte, Rosberg heimlich für die Kollision in Spa-Francorchamps zu bestrafen. Der Defekt zuletzt in Singapur trägt nicht dazu bei, die Verdachtsmomente endgültig zu eliminieren.

In einem Interview mit 'Sky Sports F1' gießt Lewis Hamilton zusätzliches Öl ins Feuer. "Du würdest lachen, wenn du einige Dinge wüsstest, die im Hintergrund so vor sich gehen", so der Brite am Abend vor seinem Sieg in Singapur zu seinem Landsmann Damon Hill. Konkreter wird Hamilton nicht, was weiteren Spekulationen Tür und Tor öffnet. Denn in Internetforen und auf Formel-1-Stammtischen fragen sich viele: Was genau hat er damit gemeint?

Die Position des WM-Leaders findet der 29-Jährige unabhängig davon angenehmer als die des Verfolgers. Zum Zeitpunkt des Interviews hatte er noch 22 Punkte Rückstand auf Rosberg (inzwischen sind daraus drei Punkte Vorsprung geworden). Vor Singapur sei daher die Ausgangsposition seines Teamkollegen angenehmer gewesen, weil sich dieser einen Ausfall leisten konnte. In Singapur hat sich die Situation jedoch zugunsten von Hamilton verschoben.

"Ich habe früher auch schon Weltmeisterschaften angeführt. Das ist bequemer", findet er. "Wenn Nico nicht ins Ziel kommt, ist er immer noch dabei, aber wenn mein Auto kaputt geht, bin ich weit hinten. Da ist er in der bequemeren Position, denn selbst im schlechtesten Fall hat er immer noch ein Ass im Ärmel. Ich hatte dieses Jahr viele Probleme mit dem Auto. Er hatte seinen einen Ausfall, aber das war's. Ich hatte drei Ausfälle und zwei Technikprobleme im Qualifying."

Auch nach Singapur, dem 14. von 19 Saisonrennen 2014, ist Hamilton Mercedes-intern mit 3:2 im zweifelhaften "Vorsprung", was die Ausfälle angeht. Doch anstatt sich darüber zu beklagen, will er sich lieber auf seine Aufgabe konzentrieren und die Weltmeisterschaft trotzdem gewinnen. Denn: "Ich gebe meine Antworten am liebsten auf der Strecke", sagt er selbstbewusst. "So hat es mir mein Vater immer gezeigt."

"Als ich ein Kind war und auf der Kartbahn von anderen herumgeschubst wurde, war meine erste Reaktion immer, zu dem anderen Kind oder zu den Eltern zu gehen und mich zu beschweren, aber mein Vater hat mir immer gesagt: 'Gib die Antwort auf der Strecke!' Das ist zu einem Prinzip von mir geworden, denn diese Antworten sind viel lauter als jede Antwort, die man aussprechen könnte", gibt Hamilton zu Protokoll.

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