Lewis Hamilton kam der Bitte um einen Handschlag mit Sebastian Vettel nach dem Qualifying nicht nach: Warum es trotzdem keinen Handshake-Skandal gibt
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Für viele Zuschauer war es wohl eine unangenehme Situation, als Reporter Davide Valsecchi Lewis Hamilton in aller Öffentlichkeit aufforderte, seinem Kontrahenten Sebastian Vettel die Hand zu schütteln. Denn die Bitte des ehemaligen GP2-Champions blieb vom Briten ungehört. Stattdessen verabschiedete sich der Mercedes-Pilot vom Interview-Ort, ohne dem Deutschen noch einmal die Hand gegeben zu haben.
Hat Hamilton auf solche fingierten Aktionen keine Lust oder hat er Vettel den Rammstoß von Baku trotz aller Aussprachen noch nicht verziehen? Weder noch. Denn die beiden WM-Rivalen hatten sich vor den Interviews der Top-3-Piloten des Qualifyings in der Startaufstellung bereits die Hand gegeben, wie Bildaufnahmen beweisen.
Hamilton sah einfach keine Veranlassung, es auf Zuruf ein zweites Mal zu tun. Das erklärte der Mercedes-Pilot Valsecchi auch, bevor er den Abgang machte - kein böses Blut also.
Auch Sebastian Vettel will die Situation nicht künstlich aufbauschen. Er empfand die Situation nicht so, als hätte Hamilton ihm den Handschlag verweigert. "Deswegen muss man kein Theater daraus machen", winkt der Deutsche hinterher ab. Er selbst habe in diesem Moment auch gar nicht mitbekommen, dass Hamilton aufgefordert wurde: "Man hört es nicht so gut da vorne", meint er, weil er in dem Moment den Zuschauern zuwinkte.
Bei Mercedes fand man die spontane Aktion von Davide Valsecchi weniger lustig. Aufsichtsratsvorsitz Niki Lauda bezeichnete die fingierte Handshake-Geschichte als "unnötig" vom Italiener. "Das war journalistischer Übermut", schüttelt der Österreicher den Kopf. Valsecchi durfte bereits in Baku die Interviews vor den Zuschauern in der Startaufstellung führen. Der italienische Rennfahrer ist für seine exzentrische Art und besondere Interviewführung bekannt.
Vettel und Hamilton hatten am Donnerstag in der Pressekonferenz erklärt, dass der Vorfall aus Aserbaidschan für die beiden abgehakt sei. Vettel hatte sich am Telefon und in der Öffentlichkeit beim Mercedes-Piloten entschuldigt. "Ich will mich wieder auf das Sportliche konzentrieren", sagte der Deutsche. Einen Handshake-Gate wird es zumindest an diesem Samstag in Spielberg nicht geben.