Fernando Alonso gab in Spa nach Schimpftiraden am Funk wegen eines "Motorenproblems" auf: Doch die Honda-Daten deuten nicht auf einen Defekt hin
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Hat Fernando Alonso sein Motorenproblem in Spa-Francorchamps nur vorgetäuscht? Der Spanier hatte seinen McLaren nach einem frustrierenden Rennen 19 Runden vor Schluss an der Box abgestellt, doch bei Honda fand man gar keine Indizien für einen Defekt. "Er meldete ein Problem mit dem Auto, aber wir haben nichts in den Daten gefunden", bestätigt Honda-Projektleiter Yusuke Hasegawa. "Wir haben dann aus Vorsichtsmaßnahme trotzdem entschieden, das Auto hereinzuholen."
Der Spanier lag zum Zeitpunkt des Ausfalls nach einem tollen Start, der ihn auf Platz sieben gebracht hatte, nur noch auf dem zwölften Platz. Und ließ seinem Frust über die schwache Honda-Antriebseinheit am Funk freien Lauf. "Peinlich, wirklich peinlich!", schimpfte er schon nach wenigen Runden, als er auf den Geraden wegen der mangelnden Motorleistung durchgereicht wurde.
Als ihm der Renningenieur die Abstände durchgab, reagierte er genervt: "Das kümmert mich wirklich nicht so sehr, denn das ist nur ein Test." Und irgendwann platzte ihm endgültig der Kragen: "Ich will für den Rest des Rennens keinen Boxenfunk mehr!" Auch ein Scharmützel mit Jolyon Palmer ließ Alonso nicht aus.
Als Alonso schließlich aufgab, lag der zweimalige Weltmeister Rang zwölf - Punkte schienen nicht mehr in Reichweite. Interessant war sein Funkspruch wenige Momente vor dem Ausfall: Der 36-Jährige fragte seinen Renningenieur, wie es um die Regenwahrscheinlichkeit stehe. Kurz nach der Antwort, dass das Radar keine Regengefahr anzeige, meldete Alonso ein "Motorenproblem" und fuhr an die Box.
Der Spanier, der vermutlich bei McLaren bleibt, machte nach dem Rennen keinen Hehl daraus, dass der Frust groß ist: "Es ist natürlich nicht einfach, auf diese Art und Weise ein Rennen zu fahren, denn Rad-an-Rad-Duelle sind unmöglich", sagt er. "Das Auto war einfach zu langsam auf den Geraden und Punkte waren unmöglich. Am Ende mussten wir wegen eines Motorenproblems aufgeben."