Heidfeld grübelt: Wie groß wären die Probleme nur anderswo?

, 11.02.2014

Nick Heidfeld hat mit Schwierigkeiten in Jerez gerechnet, wenn auch nicht in dem Ausmaß - Bis zum Saisonstart erwartet er aber noch große Veränderungen

Ex-Formel-1-Pilot Nick Heidfeld hätte nicht damit gerechnet, dass die - durchaus erwarteten - Schwierigkeiten der Teams in Jerez derart groß sein würden. Trotzdem ist der Mönchengladbacher der Ansicht, dass alles noch viel schlimmer wäre, wenn die technologischen Innovationen dieses Jahres nicht in der Formel 1 stattfinden würden. Zu komplex scheinen offenbar die neuen Antriebseinheiten, die 2014 Einzug in der Königsklasse halten. Bis zum Saisonstart wird sich in den Augen des Routiniers aber noch einiges verändern.

"Es war schwierig vorauszusehen, wie problematisch die ersten Fahrten werden", gibt Heidfeld gegenüber 'Motorsport-Total.com' zu. "Dass es zu Anfang Probleme geben würde, war doch allen klar. Dass einige Teams aber so dermaßen wenige Runden gefahren sind, hat mich auch verwundert." Damit spielt der 36-Jährige nicht zuletzt auf das Weltmeisterteam Red Bull an, das in Jerez gerade einmal auf 21 Runden in vier Tagen kam.

Immerhin sei generell aber eine positive Entwicklung in Südspanien erkennbar gewesen: "Am ersten Testtag gab es fast gar keinen Betrieb auf der Strecke, am vierten Tag sah es aber schon erheblich anders aus", verdeutlicht Heidfeld. Demnach glaubt er auch, dass sich das eine oder andere Team bis zum Saisonauftakt in Melbourne am 16. März noch aufrappeln wird. Denn eine solche Entwicklung hat der 183-malige Grand-Prix-Fahrer bereits am eigenen Leib miterlebt.

"Ich habe beispielsweise in meiner Zeit bei BMW mal ein Jahr gehabt, wo es zu Beginn wirklich große Probleme mit dem Auto gab. Aber dieses Werksteam hat es damals geschafft, alles bis zum ersten Rennen noch umzudrehen. Das werden wir jetzt wahrscheinlich auch bei einigen Teams erleben", prophezeit Heidfeld. Durchaus denkbar also, dass Red Bull in Australien schon wieder in der Spur ist.

Der Hauptgrund für Heidfelds Überraschung ob der technischen Probleme hängt mit dem Niveau der Königsklasse zusammen: "Auch wenn das vielleicht abgehoben klingt, und viele das nicht ganz wahrhaben wollen, so ist es in der Formel 1 doch so, dass dort die Werke mit ihren guten Leuten und all den Möglichkeiten genau wissen, was sie tun. Wenn die das zuerst nicht auf die Reihe bekommen, dann würde es woanders alles noch viel schwieriger sein. Ich finde, dass man das ruhig in der Öffentlichkeit sehen darf. Warum auch nicht?"

Etwaigen Probefahrten, die bereits direkt nach Saisonschluss im Dezember hätten stattfinden können, um sich besser auf die neuen Autos und Antriebseinheiten einzustellen, kann Heidfeld indes nicht viel abgewinnen. "Private Testfahrten im Winter hätte ich für übertrieben gehalten. Das endet auch in extremer Geheimniskrämerei. Es ist nun einmal so, dass neue Technologien zu Beginn erhebliche Probleme mit sich bringen können. Nicht vergessen: Wenn das in der Formel 1 schon so ist, dann wäre es überall sonst noch viel schlimmer."

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