Hersteller fordern FIA-Reaktion: Abstoßend

, 02.02.2009

BMW, Mercedes, Honda und Toyota fordern in der Mosley-Affäre eine sofortige Reaktion der FIA im Sinne des Sports.

Nach den Enthüllungen vom letzten Sonntag will Max Mosley eine Vielzahl an unterstützenden Nachrichten aus dem Kreis der FIA und der Motorsportcommunity erhalten haben. Öffentlich hielten sich die meisten Vertreter bislang mit Kommentaren zurück, das änderte sich am Donnerstagmorgen in Bahrain. BMW und Mercedes veröffentlichten gemeinsam ein Presseschreiben zu den Vorwürfen gegen Mosley.

"Die Inhalte der Veröffentlichungen sind abstoßend. Wir distanzieren uns als Unternehmen ausdrücklich davon", heißt es in dem Pressetext. "Der Vorgang betrifft Max Mosley in Person und als Präsident der FIA, der weltweiten Dachorganisation der Automobilclubs. Die Tragweite geht damit über den Motorsport hinaus. Wir erwarten eine Reaktion der relevanten FIA Gremien." Mosley hatte einen freiwilligen Rücktritt am Dienstag in einem Brief an alle FIA-Institutionen ausgeschlossen.

Neben BMW und Mercedes sprachen sich auch Toyota und Honda gegen das Verhalten von FIA-Präsident Max Mosley aus. "Toyota akzeptiert kein Verhalten, welches das Image der Formel 1 schädigen könnte, insbesondere wenn es rassistisch oder antisemitisch sein könnte", teilten die Japaner in einem Schreiben mit. "Die Verantwortlichen jedes Sports und Geschäfts, eingeschlossen des Motorsports, müssen hohen Verhaltensstandards genügen." Sobald alle Fakten bekannt seien, liege es an der FIA zu entscheiden, ob Mosley die moralischen Verpflichtungen eines FIA-Präsidenten erfüllt hat.

Auch Honda macht sich Sorgen, dass die Mosley-Affäre negativen Einfluss auf das Image des Sports haben könnte. Wie Toyota verweist Honda auf hohe Benehmensstandards, die ein Mann in Mosleys Position mit Respekt und Integrität zu erfüllen habe. "Das Honda Racing F1-Team ist extrem enttäuscht über die Geschehnisse rund um Herrn Mosley und ist besorgt, dass der Ruf der Formel 1 Schaden nehmen könnte. Wir schlagen vor, dass die FIA diesen Fall genau untersucht und eine sofortige Entscheidung im Interesse der F1 und des Motorsports fällt."

Mosley hätte sich gewünscht, dass die Hersteller zuerst mit ihm gesprochen hätten, anstatt gleich ihre Pressemitteilungen zu veröffentlichen. "Angesichts der Geschichte von BMW und Mercedes Benz, besonders vor und während des Zweiten Weltkriegs, verstehe ich, dass sie sich von den abstoßenden Inhalten der Veröffentlichungen stark distanzieren möchten." Leider habe man ihn nicht zuvor kontaktiert, um zu erfragen, ob die Inhalte tatsächlich wahr seien.

In Bahrain wird Mosley nicht erscheinen. Zwar wollte er sich zunächst nicht davon abhalten lassen, doch Bernie Ecclestone konnte ihn letztlich davon überzeugen, dass die Scheichs nicht besonders gut auf dieses Thema zu sprechen sein könnten. Das bestätigte der Kronprinz von Bahrain, Scheich Salman Bin Hamad Al-Khalifa, in einem der Times vorliegenden Brief an Mosley.

"Angesichts der Anschuldigungen gehe ich davon aus, dass Sie Ihren geplanten Besuch beim Bahrain GP überdenken werden." Unter den derzeitigen Vorzeichen erachte er einen Besuch des FIA-Präsidenten als unangebracht.

Am 24. Juli 2008 gewann Max Mosley den Prozess gegen die Zeitung "News of the World". Die Richter hielten in ihrem Urteil fest, dass die Privatsphäre durch die Berichterstattung nachhaltig verletzt wurde. Insbesondere die Behauptungen der Zeitung über "Bezüge zum Nationalsozialismus" erwiesen sich als unwahr.

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