Honda droht der Ausstieg: Verkauf oder Schließung

, 04.12.2008

Nach zwei katastrophalen Jahren schlittert Honda nicht nur sportlich am Abgrund entlang. Angeblich soll das Team sogar vor dem Ende stehen.

Max Mosley malt den Teufel schon seit Jahren an die Wand: die Kosten müssten gesenkt, die unabhängigen Teams gestärkt werden. Denn sie seien es, die die Formel 1 tragen, Hersteller würden kommen und gehen, wie es ihnen passe. Diese Vorhersage könnte am Freitagvormittag bittere Realität werden: angeblich soll Honda kurz vor einem Verkauf oder der kompletten Schließung des Formel-1-Teams stehen.

Im Laufe des Donnerstags vermeldeten mehrere britische Medien, dass angeblich eine Flut an Bewerbungen bei anderen F1-Teams und der Motorsportindustrie nahen Unternehmen eingehe - und zwar von Noch-Honda-Mitarbeitern. Weder die Presseabteilung noch die Führungsetage des Rennstalls war für eine Stellungnahme verfügbar. Bereits am Mittwoch hatte das Team bekannt gegeben, dass der ehemalige Technische Direktor Shuhei Nakamoto vom Rennteam zur Honda Entwicklungsabteilung wechselt.

Es wird davon ausgegangen, dass die Konzernspitze in Japan im Laufe der europäischen Nacht eine Entscheidung fällt oder bereits gefällt hat, die dann am Freitagvormittag vom Team bekannt gegeben wird. Die Mitarbeiterflucht deutet jedoch auf einen Verkauf oder das Schlimmste hin. Denn sollte Honda keinen Käufer finden, was angesichts des Weltwirtschaftsklimas aktuell keine Überraschung wäre, würde man das Team gänzlich schließen. Nach Super Aguri wäre es das zweite Honda-Team, das die Formel 1 binnen kürzester Zeit verlassen würde.

Wie bei Aguri Suzuki scheinen die Konzernbosse in Japan nicht länger gewillt zu sein, die Kosten des Rennstalls zu tragen. Am Mittwoch gab Honda einen Verkaufsrückgang von 32% in den USA bekannt - damit fiel man auf den Wert von 2000 zurück. Es war der größte Verlust der vergangenen 27 Jahre für den japanischen Automobilhersteller.

Laut Informationen von Autosport könnte Honda noch für einige Zeit Motoren zur Verfügung stellen, möglicherweise könnte aber auch Ferrari in die Presche springen. Teamchef Ross Brawn besitzt gute Beziehungen zu seinem Ex-Arbeitgeber und die Italiener haben nach dem Ende der Beziehung zu Force India wieder freie Kapazitäten. Damit dieser Plan jedoch in Erwägung gezogen werden kann, müsste das Team weiterhin lebensfähig bleiben - also einen Käufer oder Finanzier finden.

Neben den Mitarbeitern in Brackley stehen auch die Fahrer vor dem Ungewissen. Jenson Button und Bruno Senna galten als so gut wie gesetzt, doch die Verkündung beziehungsweise die Bestätigung der Stammfahrer für 2009 zieht sich schon seit einigen Tagen hin. Selbst für die anstehenden letzten Test des Jahres in Jerez wurden noch keine Fahrer benannt. Im schlimmsten Fall würden damit beim Saisonstart in Melbourne nur 18 Autos am Start stehen.

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