Downsizing lässt grüßen: Von der Entwicklung eines 1,6-Liter-Turbomotors für die WTCC könnte Honda bei einer Formel-1-Rückkehr profitieren
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Ob Honda wieder in die Formel 1 zurückkehrt, ist ungewiss. Sollte sich das japanische Unternehmen aber dazu entschließen, einen erneuten Vorstoß in der Königsklasse zu wagen, wähnt man sich gut gerüstet für ein solches Projekt. Vor allem, weil man sich in anderen Rennserien bereits mit dem Bau kleinerer Motoren beschäftigt, wie sie schon bald auch in der Formel 1 eingesetzt werden müssen.
Für den Einstieg in die WTCC - es ist das erste Honda-Werksprogramm seit dem Formel-1-Ausstieg 2008 - entwickelten die japanischen Ingenieure einen komplett neuen 1,6-Liter-Turbomotor, der etwas mehr als 320 PS leistet. Der ursprüngliche Plan sah jedoch ohnehin die Konstruktion eines Motoren-Prototyps vor, um ein Triebwerk zu haben, das den Downsizing-Trend auch auf der Strecke widergibt.
Das Engagement in der WTCC sorgt dafür, dass diese Motorenstudie bereits 2012 erste Rennen bestreitet. Weitere Einsätze werden ab 2013 folgen, später dann in anderen Meisterschaften und vielleicht auch in der Formel 1. Wie die beiden Honda-Motoreningenieure Masahiro Matsumoto und Kazuo Sakurahara betonen, verfüge man jetzt nämlich über die entsprechenden Grundlagen.
"Wir hoffen und glauben, dass wir durch die Entwicklung des 1,6-Liter-Turbomotors für die WTCC einiges an Wissen und Technologie gewinnen, was sich in einem nächsten Schritt positiv auf die Entwicklung eines Formel-1-Motors auswirken würde. Natürlich nur, sofern wir uns in der Zukunft in der Formel 1 engagieren sollten", erklären die Motorenspezialisten des japanischen Großkonzerns.
"Es ist auf jeden Fall eine große Herausforderung für Honda, einen solchen Motor zu entwerfen. Und wir werden in Zukunft sehr von dieser Entwicklung profitieren - sowohl bei den Straßenautos als auch auf der Rennstrecke", sagen Matsumoto und Sakurahara. Sehr viel mehr als eine Hilfestellung bei einem möglichen Entwurf eines neuen Formel-1-Motors ist das WTCC-Aggregat aber wohl nicht.
Weil unterschiedliche, aber immerhin ähnliche Konzepte genutzt werden: In der WTCC sind 1,6-Liter-Triebwerke vorgeschrieben, die Formel 1 setzt ab 2014 auf 1,6-Liter-V6-Motoren. "Auch bei den Einsatzgebieten eines WTCC-Motors und eines Formel-1-Motors gibt es große Unterschiede", meinen die Honda-Ingenieure. Die Entwicklung eines kleineren Aggregats sei aber in jedem Fall ein Anfang.
Weitere Informationen zum neuen Honda-Werksprojekt finden Sie in unserer WTCC-Rubrik-Rubrik.