Der MP4-30 soll McLaren und Honda wieder an die Spitze bringen - Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai über die ehrgeizigen Pläne in Großbritannien und Japan
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McLaren und Honda sind bereit für die Reise zurück in die Zukunft. Das langfristige Ziel der alten, neuen Zusammenarbeit ist es, an jene großen Erfolge anzuknüpfen, die man Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre in Form von je vier Fahrer- und Konstrukteurs-WM-Titeln erlebte. Richten sollen es die beiden Ex-Weltmeister Fernando Alonso und Jenson Button im Cockpit des am Donnerstag online vorgestellten McLaren-Honda MP4-30.
Vor allem Antriebslieferant Honda steht vor eine Mammutaufgabe. Während die Konkurrenz von Mercedes, Ferrari und Renault bereits ein Jahr Rennerfahrung mit den V6-Turbo-Aggregaten hat, wissen die Japaner angesichts ihres Comebacks zur Saison 2015 noch nicht so recht, was sie erwartet. Die ersten Testfahrten mit dem Interimsboliden McLaren-Honda MP4-29H verliefen im November in Abu Dhabi noch nicht wie erhofft.
Dennoch ist der Optimismus im Hause Honda groß. "Ich bin entzückt, ein Teil dieses Teams zu sein", sagt Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai und führt an: "Verglichen mit den 1980er-Jahren haben sich das Reglement und die Technologie in der Formel 1 grundlegend geändert. Ich kann sagen, dass McLaren und Honda in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet haben und ich zuversichtlich, dass wir beginnend mit diesem Jahr sogar noch besser zusammenarbeiten werden, um Erfolg zu haben."
"Wir haben gemeinsam alles unternommen, um die bestmögliche Aerodynamik und die bestmögliche Motorleistung zu einer Einheit werden zu lassen. Gemeinsam arbeiten wir auf dasselbe Ziel hin", sagt Arai und bezieht sich damit auf die Worte von McLaren-Boss Ron Dennis, der anlässlich der Präsentation verlauten ließ: "Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam das erreichen, was wir uns vorgenommen haben: Als McLaren-Honda Grands Prix und schließlich den WM-Titel zu gewinnen."
Bezogen auf das hochmotivierte Fahrerduo Alonso/Button hält der Honda-Motorsportchef fest: "Ich habe das Gefühl, dass sie ganz unterschiedliche Charaktere sind. Wenn sie aber gemeinsam als Team arbeiten, dann steht uns die immense Erfahrung zweier Weltmeister zur Verfügung. Ich bin mir sicher, dass jede von ihnen kommende Rückmeldung dem Team helfen wird."
Auf die ersten Testfahrten des MP4-30 ist man bei Honda schon sehr gespannt. Mit den fünf Runden ohne Rundenzeit im November in Abu Dhabi könne man den am Sonntag beginnenden Jerez-Test nicht vergleichen. "Das Auto ist komplett neu. Wir haben im Bereich der Antriebseinheit Fortschritte erzielt und werden bis zur letzten Minute nachlegen", sagt Arai und versichert: "Wir sind bereit für die lange Saison mit 20 Rennen."