Red-Bull-Teamchef Christian Horner und Design-Genie Adrian Newey über Daniel Ricciardo, den neuen Teamkollegen von Sebastian Vettel bei Red Bull
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Die Spekulationen haben ein Ende: Daniel Ricciardo sitzt 2014 im zweiten Red-Bull-Cockpit und wird damit der neue Teamkollege von Weltmeister Sebastian Vettel. Das hat der österreichisch-britische Rennstall am Montagabend bekanntgegeben. Und die Verantwortlichen sind schon jetzt voll des Lobes über den 24-jährigen Ricciardo, dem in den kommenden Saisons einiges zugetraut wird.
"Es ist fantastisch, Daniel als Rennfahrer für 2014 zu bestätigen. Er ist ein talentierter Youngster, sehr entschlossen. Er verfügt über eine tolle Einstellung. Und unterm Strich war Daniel die logische Wahl für uns", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "2008 ist er dem Red-Bull-Juniorteam beigetreten. Und wir haben seine Karriere in der Formel 3 und der Renault-World-Series genau beobachtet."
Dabei habe man zwei wichtige Qualitäten an Ricciardo erkannt: "Er kann Rennen und Titel gewinnen. Er war in jeder dieser Kategorien absolut herausragend", meint Horner und fügt hinzu: "Wir haben seine Fortschritte mit großem Interesse verfolgt. Er hat alle Fähigkeiten, die notwendig sind, um für unser Team zu fahren. Ein hat viel natürliches Talent, er ist ein guter Kerl und man kann prima mit ihm zusammenarbeiten."
Die Erwartungen an Ricciardo sind groß
Doch damit ist es bei einem Topteam wie Red Bull natürlich nicht getan. Ricciardo muss auch Leistung zeigen, wie Horner erklärt. "Daniel weiß, was das Team von ihm erwartet. Er wird rasch dazulernen. Und indem wir ihn entwickeln, beweisen wir eine mittel- bis langfristige Einstellung. Dieser Platz ist wirklich eine wundervolle Gelegenheit für ihn. Und ich glaube: Er ist ein zukünftiger Megastar."
Red-Bull-Designer Adrian Newey teilt diese Einschätzung. "Diese Entscheidung erinnert mich ein bisschen an eine ähnliche Situation, die wir hatten, als ich noch bei Williams war", sagt der britische Landsmann von Horner. "Nigel Mansell ging und wir brauchten jemand, der neben Alain Prost fahren würde. Wir hätten Riccardo Patrese behalten oder eben einem jungen Fahrer namens Damon Hill die Chance geben können."
Und so fiel die Wahl damals auf Williams-Testpilot Hill, der prompt ins Einsatzcockpit befördert wurde. Eine Entscheidung, die Newey damals wie heute auf das wärmste begrüßt: "Ich denke, es ist gut, junge Talente an Bord zu holen und vielversprechenden Fahrern eine Chance zu geben." Denn so sei es nun auch bei Red Bull und Ricciardo gelaufen, meint Newey. Man habe es sich aber nicht leicht gemacht.
Ein Youngster oder lieber ein Routinier?
"Seitdem Mark seinen Rücktritt angekündigt hat, haben Christian und ich genau verfolgt, was sich auf dem Fahrermarkt getan hat. Auch Helmut Marko und Dietrich Mateschitz waren in diesen Prozess eingebunden. Wir hätten einen erfahrenen Piloten wählen können. Also jemand, der uns eine Leistung auf einem bekannten Niveau beschert hätte. Gleichermaßen können wir aber einen deutlich jüngeren Fahrer holen."
Um diesen jungen Piloten nach und nach an die Spitze heranzuführen. Newey: "Wir haben uns die letztgenannte Option angesehen und kamen zum Schluss, dass Daniel der vielversprechendste unserer Nachwuchspiloten ist. Das passt auch aus der Sicht von Red Bull, denn der Fahrer, den Christian und ich für den vielversprechendsten halten, gehört dem Nachwuchs-Programm von Red Bull an."