Laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner schaden die aktuellen Motoren der Formel 1 - Er will den neuen Motor schnellstmöglich einführen
© Foto: Sutton
Christian Horner ist mit den aktuellen Formel-1-Motoren alles andere als zufrieden. Laut dem Red-Bull-Teamchef schaden sie sogar der Formel 1. Sie seien zu leise und wären viel zu komplex für den Motorsport. Horner freut sich sehr über die neuen Motoren, über die erste Details vor kurzem bekanntgeben wurden. Er würde die neuen Motoren am liebsten so früh wie möglich einführen.
"Ich würde sie gerne schon nächstes Jahr im Einsatz sehen", gibt Horner zu. "Die aktuellen Motoren haben der Formel 1 nur geschadet. Sie haben keinen Sound, keine Leidenschaft und sind viel zu komplex." Außerdem würden die Antriebe den Straßenautomotoren nicht genügend ähneln, so der Teamchef. Deshalb sei eine frühestmögliche Einführung der neuen Aggregate ein wichtiger Schritt.
"Leider gibt es zwischen den Herstellern und der FIA einen gültigen Vertrag, wodurch die aktuellen Motoren bis zum Jahr 2020 genutzt werden", erklärt Horner. Außerdem gäbe es aber kein einziges "hinreichendes Motiv für die Hersteller", die aktuellen Motoren vor der Saison 2021 loszuwerden.
Können sich die Hersteller einigen?
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene kommentiert die Aussagen des Red-Bull-Teamchef: "Laut Christian blocken wir immer die Ideen von Red Bull und umgekehrt. Wir stellen Motoren her, also können wir auch über sie sprechen. Es ist unser Job und auch unser Geschäft." Es ginge nicht darum, ob Mercedes oder Ferrari irgendwelche Vorschläge blockieren würden, so der Italiener. Für die Saison 2021 wolle die Formel 1 einfachere Motoren einsetzen, die deutlich günstiger sind. Dabei soll dieselbe Architektur und Leistung beibehalten werden.
Jedoch müssten die Teams in der nächsten Zeit noch darüber diskutieren, wie die Pläne genau umgesetzt werden sollen. "Jeder Rennstall hat seine eigenen Ideen. Ferrari und Mercedes sind aber nicht die einzigen, die alles bestimmen. Sie sind aber diejenigen, die die Motoren konzipieren und herstellen."
Die FIA hat bereits die ersten Details der neuen Motoren bekanntgegeben. Ab der Saison 2021 sollen 1,6-Liter-Motoren mit sechs Zylindern zum Einsatz kommen. Um den Sound zu verbessern, soll die Drehzahl um 3.000 Umdrehungen erhöht werden. Damit teure Entwicklungsschlachten verhindert werden, soll das Innenleben des Motors strikt reglementiert werden.
Außerdem soll die MGU-H wegfallen und die MGU-K verstärkt werden. Der Hybrid-Boost soll außerdem in den Händen des Fahrers liegen und nicht mehr automatisch durchgeführt werden. So können die Fahrer mehrere Runden lang Energie sparen, um sie beispielsweise für ein Überholmanöver zu nutzen. Außerdem soll nur ein einzelner Turbo eingesetzt werden.