Der Teamchef von Red Bull schwärmt über die fantastische Leistung Sebastian Vettels beim Straßenrennen von Singapur - er habe das ganze Team überrascht
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Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist überwältigt von der Leistung seines Star-Piloten Sebastian Vettel. Beim Großen Preis von Singapur hatte der Deutsche die gesamte Konkurrenz in Grund und Boden gefahren, war zeitweise zwei Sekunden pro Runde schneller als seine Verfolger und holte logischerweise seinen dritten Sieg beim Nachtrennen. Auch sein Team hat er damit einmal mehr überrascht: "Niemand von uns hat erwartet, dass er 30 Sekunden innerhalb von 15 Runden herausfahren könnte", gibt Horner zu.
"Sebastians Pace heute war herausragend. An einem Punkt habe ich gedacht, er hätte eine Abkürzung gefunden, weil sein Pacevorteil so bedeutend war. Wir haben am Freitag gesehen, dass das Auto schnell ist, aber das einzige Mal, dass wir ihn wirklich entfesselt fahren lassen haben, war in dem Fenster nach dem Safety-Car", erklärt Horner.
Das Rennen schildert der Brite wie folgt: "Nach dem Start ging es darum, die Dauer des Stints auf weichen Reifen möglichst lang auszudehnen. Dann kam das Safety-Car zum wahrscheinlich unpassendsten Moment für uns heraus, weil wir nicht in einem Fenster waren, bis zum Ende durchfahren zu können: Wir hatten kurz zuvor die Reifen gewechselt, und natürlich ist die Streckenposition sehr entscheidend hier."
Nur einmal wirklich entfesselt
"Dann haben wir Sebastian das Ziel gesetzt, 15 Runden lang alles herauszuholen, und seine Pace während dieser Phase des Rennens war einfach phänomenal. So hat er es geschafft, eine Lücke von 30 Sekunden auf Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) herauszufahren, was ihm einen zusätzlichen Boxenstopp erlaubte. Das war absolut bemerkenswert, er ist heute in seiner eigenen Liga gefahren", schwärmt Horner weiter.
Die Leistung von Red Bull sei auch auf eine Kombination aus Fahrer und Auto zurückzuführen, so der Teamchef: "Klar haben wir auch Fortschritte mit dem Auto gemacht. Adrian (Newey; Anm. d. Red.) und sein Team machen einen unglaublichen Job, indem sie die perfekte Balance zwischen der aktuellen Entwicklung und den Herausforderungen für 2014 finden. Kurse mit hohem Abtrieb waren früher in der Saison eigentlich nicht unsere Stärke, und es ist ein tolles Zeugnis für die vielen Stunden, die unser Technikteam mit diesem Problem verbracht hat."
Für Webber wäre Platz drei drin gewesen
Auf der anderen Seite bedauert Horner das Pech von Vettels Teamkollege Mark Webber, der in der letzten Runde durch einen technischen Defekt ausfiel: "Es war ein bittersüßer Sieg: Auf der einen Seite dieser dominante Sieg von Seb, auf der anderen das Pech von Mark, innerhalb der letzten zwei Meilen noch einen Motorschaden zu bekommen. Wir waren bereits zwölf Runden mit diesem Risiko draußen und haben Wasserdruck verloren. Und natürlich läuft das Wasser dann anderthalb Runden vor Schluss komplett aus. So haben wir haben uns entschieden, es bis zum Ziel zu versuchen und hätten es fast geschafft", doch zuvor ging Webbers Bolide in Flammen auf.
"Das war hart für ihn: Da fährt er fast zwei Stunden und hat dann in der letzten Runde diese Probleme", so Horner, der sich sicher ist, dass der Australier noch seine Chance auf Platz drei bekommen hätte: "Wir hätten Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) noch gekriegt. Ich weiß nicht, ob er Kimi hätte überholen können, aber er hätte ihm definitiv Feuer unterm Hintern gemacht. Sicher aber wären wir zumindest Vierter geworden."