Mit Rang vier und fünf zeigt sich Christian Horner unter den gegebenen Umständen zufrieden - Die Reifenproblematik wird laut dem Briten zur Schachpartie
© Foto: Red Bull
Mehr als Platz vier (Sebastian Vettel) und fünf (Mark Webber) sprang beim Großen Preis von Spanien für die Red-Bull-Piloten nicht heraus. Teamchef Christian Horner äußert sich gegenüber 'Sky' dennoch nicht komplett unzufrieden: "Wenn man es nicht auf das Podium schafft, muss man mit dem zufrieden sein, was man hat. Der vierte und fünfte Platz waren heute das Maximum für uns", sagt der Brite, um gleich im nächsten Atemzug auf ein leidiges Thema hinzuweisen: " Natürlich waren heute wieder die Reifen ein Faktor."
Laut dem 39-Jährigen habe aber nicht nur die Mannschaft aus Österreich mit den Pirelli-Gummis zu kämpfen: "Nicht nur unser Auto hat Probleme mit den Reifen" sagt er. "Diese Reifen sind einfach sehr empfindlich. Sobald man ein bisschen aus dem Fenster rauskommt, sind sie sofort stark beschädigt." Gegenüber 'RTL' vergleicht er die momentane Situation in der Formel 1 mit einem bekannten Brettspiel: "Es ist ein bisschen wie Schachspielen im Moment", so Horner, der dabei auch an die Fans denkt: "Schach ist ja nicht unbedingt so ein toller Zuschauersport."
Es sei eine Herausforderung für die Techniker und die Ingenieure, Horners Meinung nach seien aber "die Reifen einfach viel zu sehr der beherrschende Faktor im Moment." Beim heutigen Rennen ortet der Red-Bull-Teamchef die Probleme vor allem bei dem Reifen vorne links. Die Konkurrenz habe dies besser in den Griff bekommen: "Da hat Ferrari den besten Job gemacht", erkennt er die Leistung der Italiener an.
Probleme bei Red Bull tauchten laut Horner schon am Freitag auf
Auf die Frage, wo er persönlich den Wendepunkt des Wochenendes für seine Mannschaft festmache, antwortet Horner gegenüber 'Sky': "Das haben wir eigentlich schon am Freitag gespürt. Ferrari war sehr stark und das Qualifying war dann auch eine kleine Überraschung." Seinem deutschen Schützling mache der Brite aber keinen Vorwurf. "Sebastian hat alles getan, was er konnte", so Horner, der sogleich auf folgendes verweist: "Am Ende des Jahres werden alle Punkte zählen. Auch der vierte Platz ist nach so einem harten Rennen also nicht so schlecht." Das ganze Team, so Horner, "hat eine gute Arbeit geleistet".
Auch über Funk hört man die Fahrer während des Rennes über die Reifen klagen. Horner zeigt dafür gegenüber 'RTL' Verständnis: "Du kannst nicht pushen, sondern du fährst unter deinen Verhältnissen wegen des Reifeneinflusses - leider." Auf die Frage, wie seine Fahrer damit umgehen würden, antwortet Horner: "Sebastian hat vielleicht nicht den größten Spaß im Moment. Er würde es gerne etwas anders angehen." Dennoch weiß er die Disziplin seines Piloten zu schätzen: Vettel wisse, "dass es Tage gibt, wo man nicht gewinnen sondern nur gucken kann, dass man das mitnimmt, was man mitnehmen kann. Das Kräfteverhältnis war ab Runde 25 klar."
Reifensituation von Kurs zu Kurs unterschiedlich
Aktuell gehe es, so Horner, vielmehr darum, "wie du die Situation am besten managt". Und das sei laut dem Briten auf jedem Kurs anders: "Diese Weltmeisterschaft verändert sich von Strecke zu Strecke, die dann jeweils mit den empfindlichen Reifen zu dem einen oder anderen Auto besser passt." In Barcelona, wo die Vorderreifen mehr belastet werden, gab es bei Red Bull Probleme. "Wo die Hinterreifen ins Spiel kommen" so Horner, "da ist unser Auto dann sehr stark."
Kann sich die ganze Szenerie beim Großen Preis von Monaco (23. bis 26. Mai 2013) schon wieder ändern? "Ja natürlich", so Horner. "In Monaco ist ein ganz anderer Belag, so ziemlich der weichste Belag überhaupt von allen Strecken. Ich hoffe, dass die Fahrer da ein bisschen mehr pushen können."