Horner über Vettel: "Sinnlos, wenn das Herz nicht dabei ist"

, 04.10.2014

Bei Red Bull gibt man nichts auf Verträge, hinter denen keine Leidenschaft steckt und war sich daher "schnell einig" - Vettels Kindheitstraum auf "Schumis" Spuren

Christian Horner und Sebastian Vettel verbindet nach insgesamt acht WM-Titeln bei Piloten und Konstrukteuren eine ganz besondere Fahrer-Teamchef-Beziehung. Doch auch der Brite weiß: Die besten gemeinsamen Erinnerungen nützen nichts, wenn es nicht mehr funkt. "Das war sicher eine der schwierigsten Entscheidungen, die er jemals getroffen hat", sagt Horner bei 'Sky Sports F1' über den Vettel-Abschied und hält sich bedeckt, wenn es um dessen genaue Begleitumstände geht.

So ist es fraglich, ob Vettel einen gültigen Kontrakt für die Saison 2015, eventuell sogar mit einer Ausstiegsklausel, besaß. Für den Red-Bull-Verantwortlichen ist das irrelevant: "Abgesehen von Verträgen und allem anderen: Wenn ein Fahrer nicht mehr mit ganzem Herzen bei der Sache ist, dann spielt es keine Rolle, was ein Stück Papier besagt", meint Horner, der sich nach eigener Aussage mit Vettel "schnell einig" gewesen ist. Es sei an der Zeit für ihn gewesen, weiterzuziehen. Per SMS bat Vettel am Freitagabend um ein Gespräch im Hotelzimmer. Dort offenbarte der Deutsche seine Pläne.

Laut dem Briten hatte es sich abgezeichnet, dass sein Starpilot einen Tapentenwechsel vollzieht. "Ich kenne ihn schon lange. Es war klar, dass er sich in den vergangenen Wochen viele Gedanken gemacht hat und es war klar, um was sie sich drehen", so Horner. Vettel beschäftigt keinen Manager und kümmert sich selbst um Vertragsangelegenheiten, sodass dem Boss das drohende Ungemach nicht verborgen blieb: "Er trifft eigene Entscheidungen und handelt seine Deals selbst aus."

Horner ist klar, wohin die Reise für Vettel geht. Auf dem Ticket steht Maranello, auch wenn das noch nicht offiziell ist - es möglicherweise aber schon in Suzuka wird: "Fakt ist: Er wollte für Ferrari fahren - oder sagen wir, er wird nicht zu Caterham gehen", meint Horner schmunzelnd und glaubt, dass der Heppenheimer sich einen Kindheitstraum erfüllt: "Solche Chancen ergeben sich nur einmal im Leben. Michael Schumacher war sein Idol und er wollte in Rot fahren."

Red Bull hat es sich offenbar gespart, alle Register zu ziehen, um Vettel in Milton Keynes zu halten: "Wenn jemand seine Entscheidung getroffen hat, ist es völlig irrelevant, was man sagt. Man kann man keine Beziehung erzwingen, wenn das Herz nicht bei der Sache ist. Es gab nichts, was wir hätten sagen können", erklärt Horner und muss sich an eine neue Ausdrucksweise gewöhnen, wenn es um seinen baldigen Ex-Schützling geht: "Wir hatten fantastische Zeiten auf und abseits der Strecke, er wird immer mit Red Bull verbunden sein, aber ab Januar ein Konkurrent. Hoffentlich sieht er dann lange unseren Heckflügel."

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