Horner: Vettel bei Cockpitvergabe ohne Einfluss

, 08.08.2013

Der Red-Bull-Teamchef glaubt, dass sein Spitzenpilot es ohne jegliches Murren mit jedem Konkurrenten aufnimmt, und verspricht "absolute Chancengleichheit"

Während die komplette Formel-1-Welt gespannt darauf wartet, wem Red Bull mit dem wohl besten Auto im Feld ein dickes Geschenk für die Saison 2014 unter den Weihnachtsbaum packt, lässt Sebastian Vettel die Angelegenheit völlig kalt. Das zumindest denkt Christian Horner. "Ich glaube nicht, dass er sich darum kümmert", sagt der Brite 'Sporting Life' und sorgt damit für Erstaunen. Schließlich hatte der Weltmeister erst am Rande des Ungarn-Grand-Prix klipp und klar gesagt: "Ich bevorzuge Kimi."

Damals allerdings ging es darum, ob ihm der seit Monaten gehandelte Räikkönen oder Neu-Aspirant Fernando Alonso lieber wäre. Kandidat Nummer drei, Daniel Ricciardo, war nicht in der Verlosung. Horner glaubt ohnehin, dass Vettel es mit jedem Stallgefährten aufnehmen würde und deshalb keinen Einfluss auf die Führungsetage in Milton Keynes nimmt: "Sebastian hat keine Bedenken, gegen irgendeinen Fahrer anzutreten und hat auch keine Präferenz geäußert. Er kennt Kimi, er kennt Daniel", macht Horner deutlich.

Die Passivität Vettels bei der Personaldebatte führt der Teamchef auch darauf zurück, dass mit Räikkönen und Ricciardo zwei ähnlich aussichtsreiche Optionen zur Debatte stünden: "Beide sind sehr schnell und wären eine Herausforderung. Er hat nicht versucht, auf das Team einzuwirken", so Horner. Egal, wer künftig beim Brauseriesen angestellt ist: Der 39-Jährige verspricht auch neben einem drei- oder vierfachen Weltmeister absolute Chancengleichheit. "Beide Piloten bekommen die identischen Voraussetzungen."

Das heißt allerdings nicht, dass Red Bull sein Engagement nicht irgendwann doch zugunsten eines Piloten ausrichtet: "Es kommt darauf an, was sie auf der Strecke veranstalten. Das bestimmt, wer der führende Fahrer ist und wer nicht. Der Teamleader ist derjenige, der zu gegebener Zeit die meisten Punkte auf dem Konto hat." Viele trauen das Ricciardo im Alter von 24 Jahren und mit nur zwei vollen Saisons Erfahrungsschatz nicht zu: "Daniel steht am Anfang seiner Karriere, aber hat das Tempo", stärkt Horner den Australier.

Wie Druck und Medienrummel auf das Gemüt des derzeitigen Toro-Rosso-Piloten wirken, hält Horner für nicht absehbar: "Alles andere weiß man erst, wenn er in der entsprechenden Position ist." Dennoch oder eben gerade deshalb scheint Red Bull es prinzipiell in Betracht zu ziehen, Ricciardo zu verpflichten: "Wir haben genug Informationen, um diese Entscheidung zu treffen. Wir wollen natürlich die zwei schnellsten und besten Fahrer. Sowohl Daniel als auch Kimi sind da extrem gute Optionen."

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