Teamchef Christian Horner findet, dass Daniel Ricciardo in seinen ersten Rennen für Red Bull nichts zu verlieren hat - Sebastian Vettel hingegen schon eher
© Foto: xpbimages.com
Für Daniel Ricciardo rückt ein großer Karriereschritt immer näher, denn nach dieser Saison wird er von Toro Rosso zur "großen Schwester" Red Bull wechseln. In Diensten des Weltmeisterteams wird sich der Australier womöglich direkt mit den Besten der Formel 1 messen müssen und bekommt mit Sebastian Vettel ein echtes Kaliber zum Teamkollegen. Den Druck sieht Red-Bull-Teamchef Christian Horner trotzdem eher auf Seiten des Champions als bei Ricciardo.
"Die Erwartungshaltung wird höher sein, als er sie bei Toro Rosso erfahren haben wird; sie ist aber erheblich kleiner als die an einen mehrfachen Weltmeister", prophezeit Horner gegenüber 'Autosport'. Stattdessen soll Ricciardo zunächst eine Art Schonfrist erhalten, in der er sich im neuen Team und Auto zurechtfinden kann: "In vielerlei Hinsicht wird Daniel in den ersten Rennen sicherlich weniger Druck haben, denn er hat erstmal nichts zu verlieren", so der Brite.
Horner glaubt, dass der 24-Jährige besonders in der Frühphase der Saison 2014 von seinem neuen Teamkollegen profitieren wird: "Er wird eine ganze Menge dazulernen, dadurch dass er an der Seite von Sebastian fährt und arbeitet. Das wird eine harte Rolle für ihn, denn neben Sebastian beurteilt und bewertet zu werden, ist nicht leicht." Dennoch rechnet der 39-Jährige damit, dass Ricciardo ein schneller Lerner sein wird und schon bald im Team Fuß fassen kann.
Für Horner ist es der optimale Zeitpunkt für einen Neuanfang bei Red Bull: "Es wird große Regeländerungen im kommenden Jahr geben, da fühlt es sich einfach richtig an, jetzt eine so fundamentale Veränderung wie einen Fahrerwechsel durchzuführen." Natürlich gebe es keine Garantie für eine gute Performance Ricciardos, allerdings habe er seine Geschwindigkeit bereits bewiesen und sei mit zweieinhalb Jahren Erfahrung auch kein Anfänger mehr.
Mit Toro Rosso als Nachwuchsteam genießt Red Bull ein einzigartiges Privileg; dessen ist sich auch Horner bewusst: "Heute ist es sehr selten, fast unmöglich, dass Fahrer neu reinkommen und direkt für Aufsehen sorgen können, weil es keine Testfahrten und auch nur wenig Streckenzeit gibt." Mit Ricciardo und Jean-Eric Vergne hat Red Bull gleich zwei Piloten in Petto, die bereits viele Formel-1-Grands Prix hinter sich bringen konnten, was für ein Top-Team essenziell wichtig sei: "Es braucht ein paar Saisons, bevor du die sehr talentierten Fahrer erkennst." Ricciardo scheint demnach ein solcher zu sein.