Auf dem Weg zu seinem vierten Titel legt Vettel eine Form an den Tag, die für Christian Horner keine anderen Schlüsse zulässt - auch im Vergleich mit Mark Webber
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Sebastian Vettel hat erneut mit beeindruckender Souveränität in Südkorea gewonnen. Es war sein vierter Sieg in Folge - Vettel scheint derzeit einfach unschlagbar zu sein und könnte bereits nächstes Wochenende in Japan Weltmeister werden. Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist der Meinung, dass sein Pilot schon jetzt zu den besten Formel-1-Fahrern der Geschichte zählt: "Sebastian muss dazugehören. Das Niveau, auf dem er fährt, ist in jeder Hinsicht unglaublich", adelt der Brite nach dem Großen Preis von Südkorea.
Dies werde besonders im Vergleich mit seinem Teamkollegen deutlich: "Wir wissen, dass Mark ein sehr talentierter und sehr schneller Rennfahrer ist - und wenn man ihn an Mark misst, dann ist er unglaublich beeindruckend." 14:0 für Vettel steht es nun im Qualifyingduell der beiden - deutlicher geht es nicht - und in der Gesamtwertung hat der Deutsche mittlerweile mehr als doppelt so viele Punkte wie sein ewiger Rivale (272:130). Bedenken muss man natürlich auch den Faktor Pech, der zuletzt meist nur Webber traf. Allerdings entstehen Situationen wie in Yeongam, als Adrian Sutil den Australier von der Strecke rammt, auch eher im Mittelfeld als an der Spitze.
Der Fleiß macht's
"Was aber wirklich beeindruckend ist, ist, dass er sich immer noch weiterentwickelt, je mehr Erfahrung er sammelt", schwärmt Horner weiter über seinen Tripelchampion: "Ich glaube, das war sein 115. oder 116. Grand Prix. Mit so einer Quote Rennen zu gewinnen wie er, das ist ziemlich bemerkenswert." In 20 Jahren werde man Vettel mit Legenden wie Schumacher oder Fangio messen müssen, ist sich sein Chef sicher.
Ein Schlüssel zu seinem unbestreitbaren Erfolg sei seine Akribie: "Er ist erst 26, aber er arbeitet so hart. Was ihr nicht seht, ist, welchen Aufwand er hinter den Kulissen in seine Vorbereitung und in sein Training steckt und wie zielgerichtet er an seinen Job herangeht", erklärt Horner. Besonders wichtig sei noch eine andere Eigenschaft: "Er ist enorm selbstkritisch und hinterfragt ständig, wo er besser werden kann. Er wird sich auch dieses Rennen anschauen und überlegen, was er in Zukunft besser machen kann."
Diese Einstellung bringe ihn voran, ist sich Horner sicher. Zu selbstkritisch sei der Heppenheimer jedoch auch nicht: "Ich finde, er hat das Gleichgewicht gut im Griff. Basierend auf den Ergebnissen, die er so konstant erreicht, muss man sagen, dass es sich für ihn lohnt." Indes freut sich der Brite, dass es in Südkorea bei der Siegerehrung keine Pfiffe gegeben hat.
"Es war schön, dass Sebastian diesmal einen ordentlichen Applaus bekommen hat. Er ist auch in Japan sehr beliebt. Ich bin mir sicher, dort wird großer Jubel herrschen, wenn er auf das Podium kommt." Das könnte unter Umständen nämlich bereits die vierte Weltmeisterschaft bedeuten. In dieser wohl bedeutendsten Hinsicht würde Vettel dann bereits zu den vier Besten der Geschichte zählen .