Howett zweifelt an KERS-Einführung: Gefahr KERS

, 24.07.2008

KERS war schon seit einiger Zeit in aller Munde, doch der Testunfall in Jerez brachte die Diskussionen noch einmal mehr ins Rollen.

Erst der Schock: ein BMW-Mechaniker fasst den mit KERS ausgestatteten F1.08 an, erhält einen Stromschlag und geht zu Boden. Nach einer Untersuchung im Medical Centre an der Strecke kehrt er mit leichten Verletzungen an der Hand und Abschürfungen am Arm zurück an die Arbeit. Alles nur halb so schlimm? Am Abend klagt er über Unwohlsein, wird zur Sicherheit ins Krankenhaus gebracht, wo er die Nacht verbringt.

Es war nicht der erste KERS-Zwischenfall, allerdings der erste bekannte auf einer Rennstrecke, denn bislang haben sich nur Honda und BMW Sauber dazu bekannt, das System im Auto zu testen. Zwischenfälle gab es aber auch in den Fabriken, nicht zuletzt bei Red Bull, wo wohl eine Batterie ihren Lebensgeist aushauchte und in Flammen aufging. Das alarmierte die Feuerwehr und sorgte für Aufregung in Milton Keynes, die natürlich vom Team als harmlos heruntergespielt wurde.

Die große Frage nach zwei bekannten Vorfällen ist nun: wird KERS tatsächlich bis zum Winter einsatzfähig sein? Werden die Teams schon 2009, nach einer so kurzen Entwicklungszeit, ein funktionstüchtiges, und vor allem sicheres System zur Verfügung haben?

Toyota Motorsport-Präsident John Howett ist sich nicht sicher. "Wir kämpfen alle sehr hart gegen die enormen Herausforderungen, um ein einsatzfähiges und sicheres KERS zu erhalten", sagte Howett gegenüber Autosport, und zwar am vergangenen Rennwochenende in Hockenheim, also noch vor dem BMW-Zwischenfall. "Ob wir das schaffen können, müssen wir abwarten."

Wenn man zwischen den Zeilen lese, würde man bei vielen Teams erkennen, dass sie Probleme haben, meinte Howett, ohne dabei auf die Situation von Toyota einzugehen. Die meisten Probleme werde man wohl lösen können, aber dass das System bis zum Saisonstart 2009 auch hundertprozentig sicher sein wird, könne er nicht versprechen. "Wir arbeiten mit Volldampf daran oder daran, Alternativbatterien zu finden, aber ich bezweifle, dass das bis nächstes Jahr realisierbar sein wird."

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