Nico Hülkenbergs Zukunft in der Formel 1 ist weiterhin ungewiss, eine Unterschrift, etwa bei Lotus, steht noch aus - Nun erwägt er auch wieder einen Verbleib bei Sauber
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Nico Hülkenberg ist derzeit aus zwei Gründen Stammgast in den Schlagzeilen der Weltpresse: Zum einen hat er zuletzt durch beachtliche Überraschungserfolge ein sportliches Ausrufezeichen setzen können, zum anderen gilt er als heißester Kandidat auf das begehrteste noch freie Cockpit für 2014 bei Lotus. Noch gibt es nach eigenen Angaben nichts Neues zu vermelden, allerdings erwägt der Deutsche nun auch wieder einen Verbleib bei seinem aktuellen Arbeitgeber Sauber.
"Natürlich will sich niemand verschlechtern", sagt er im 'ZDF' über einen möglichen Teamwechsel. Die jüngsten positiven Entwicklungen bei Sauber haben aber offensichtlich frischen Wind in den Vertragspoker des Emmerichers gebracht: "Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass ich bei Sauber bleibe. Die machen im Moment auch einen sehr ordentlichen Job." Hülkenberg war zu Saisonbeginn mit großen Hoffnungen zu Sauber gekommen, dann kam die Ernüchterung: Magere sieben Pünktchen holte das Team bis zum elften Saisonlauf in Belgien (alle Hülkenberg). Seit Italien kamen dann jedoch satte 38 Zähler hinzu - Sauber befindet sich ganz klar im Aufwind.
Nach wie vor steht die Entscheidung über Hülkenbergs Zukunft aber noch aus: "Es gibt noch nichts zu vermelden, es ist noch nichts unterschrieben. Es gibt Kontakt zu verschiedenen Teams, aber das sind die gleichen Aussagen wie in den vergangenen Wochen. Ich bin optimistisch, dass wir etwas auf die Beine stellen können." Nun liege es daran, die verschiedenen Optionen auszuloten und dann mit der besten Option in die Zukunft zu gehen, so der 26-Jährige.
Lotus bleibt Trumpf
Als wahrscheinlichtes Team gilt aber nach wie vor nicht Sauber, sondern Lotus. Zwar will "Hülk" zu seiner vermeintlich vielversprechendsten Option nichts Neue sagen, immerhin verspricht er aber, dass sich die Dinge in naher Zukunft klären werden: "Ob das möglich ist, werden wir in den nächsten paar Wochen sehen. Es gibt mehrere Teams, und mit Lotus stehen wir auch in Kontakt. Doch es gibt einfach noch nichts zu vermelden, wir müssen da noch ein bisschen geduldig sein."
Warum es bei Ferrari nicht geklappt hat, weiß Hülkenberg nicht: "Da müssen Sie jetzt den Herrn di Montezemolo anrufen und ihn persönlich fragen. Keine Ahnung, warum es letztendlich nichts geworden ist. Es gab intensiven Kontakt, aber wie wir alle wissen, ist daraus nichts geworden." Womöglich könnte die Scuderia diese Entscheidung am Ende bitter bereuen. Falls sich nämlich die Spekulationen erhärten würden, und Fernando Alonso das Team tatsächlich in Richtung McLaren verließe, hätte man die derzeit wohl vielversprechendste Option verspielt - Felipe Massa haben die Italiener schließlich auch schon vom Hof gejagt.
Red Bull war kein Thema
Red Bull sei für Hülkenberg hingegen nie eine Option gewesen: "Die Teams verfolgen natürlich auch alle eine eigene Politik. Red Bull hat mit Toro Rosso noch ein zweites Team, wo sie ihre Nachwuchsfahrer aus den eigenen Reihen haben. Da sieht man es wahrscheinlich lieber, einen von denen hochzuholen als einen anderen von irgendwo anders. Sonst würde man ja auch selbst nicht mehr an sein Programm glauben." Nachdem Mark Webber seinen Rücktritt erklärt hatte, entschied sich Red Bull für Juniorfahrer Daniel Ricciardo und damit sogar gegen Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen.
"Von daher ist es in der Formel 1 nicht immer alles so einfach und geradeaus, da steckt auch ab und zu ein bisschen Politik mit drin", resümiert Hülkenberg die Situation. Nun gelte es aber erst einmal, an den guten Leistungen der vergangenen Rennen anzuknüpfen. Durch seinen Lauf ist der Sauber-Pilot mittlerweile schon bis auf Gesamtrang zehn geklettert - den gilt es nun zu verteidigen. Und wenn die letzten vier Rennen besonders gut laufen, wäre vielleicht sogar noch Platz neun drin, den momentan Jenson Button mit 21 Punkten Vorsprung behauptet.