Nico Hülkenberg sieht die Diskussion um die Pirelli-Reifen gelassen - Für Jean Alesi haben die Teams ebenfalls keinen Grund sich zu beklagen
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Schwarz, rund und in aller Munde: Die Reifen sind auch am Beginn der Formel-1-Saison das bestimmende Thema. Pirelli hatte sich vorgenommen die Reifen weicher und damit schneller, aber auch weniger haltbar zu machen, um die Teams damit vor neue Herausforderungen zu stellen und die Rennen spannender zu machen. Das ist ihnen offenbar gelungen, wie teils heftige Reaktionen im Fahrerlager zeigen. Vor allem Red Bull in Form von Motorsportberater Helmut Marko beklagte, dass seine Fahrer das Auto wegen der Reifen nicht am Limit fahren könnten.
Ganz unrecht hat der Österreicher mit dieser Einschätzung nicht, wie Nico Hülkenberg bestätigt: "Ja, das stimmt schon ein bisschen. Es geht auf jeden Fall in die Richtung. Man muss sich speziell im Rennen den Reifen schon sehr gut einteilen und gucken, wo man angreift und wo man den Reifen schont", sagt der Sauber-Pilot im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der 25-Jährige würde sich persönlich auch standfestere Reifen wünschen. "Für einen Fahrer und auch fürs Team ist es angenehmer, wenn du einen Reifen hast, der stabil und konstant ist, so wie es Ende letzten Jahres war als man nur einen, maximal zwei Stopps machen musste."
Die Situation jetzt sei schwieriger: "Es gibt mehr Fragezeichen in einem Rennen, man muss flexibler sein und schneller umstellen", sagt Hülkenberg. Der Deutsche macht sich um das Thema jedoch keine großen Gedanken und ist der Meinung, dass sich die Diskussionen im Laufe der Zeit legen werden: "Am Anfang ist das Geschrei immer groß, wenn die Reifen nicht ganz so gut funktionieren. Anfang letzten Jahres war es genauso wie jetzt. Im Jahresverlauf wurde es jedoch besser. Da wird der Trend denke ich auch dieses Jahr wieder hingehen. Ich sehe das relativ entspannt: Man muss mit der Situation so gut es geht klarkommen", so der Deutsche.
Jean Alesi kann die Aufregung rund um das schwarze Gold der Formel 1 ebenfalls nicht nachvollziehen: "Mit Blick auf die Reifen müssen die Piloten den besten Kompromiss zwischen Performance und Abrieb finden. So war es schon immer in der Formel 1. Während meiner Karriere erlebte ich viele unterschiedliche Reifenregeln und Hersteller, auch die Ära der Qualifying-Reifen", blickt der ehemalige Grand-Prix-Pilot auf seine Karriere zurück.
Die Reifenhersteller setzten dabei unterschiedliche Schwerpunkte. "Pirelli ist das Unternehmen, das den Fans die meiste Unterhaltung bietet. Bisher haben wir zwei fantastische Rennen gesehen. Und genau darum haben die Organisatoren und die Teams gebeten", sagt der Franzose, der jedoch auch Markenbotschafter des italiensischen Herstellers ist.
Sein Arbeitgeber liege mit dieser Herangehensweise jedoch vollkommen richtig. "Meiner Meinung nach hat der Sport genau das gebraucht", sagt Alesi. Die Klagen der Teams kann er nicht nachvollziehen, denn ein Aspekt habe sich nicht geändert: "Das beste Team wird auch immer das erfolgreichste sein. Daher gibt es für niemanden einen Grund, sich zu beklagen. Denn so wird es immer sein, egal mit welchen Regeländerungen."