Hülkenberg bangt: "Formel 1 muss Nonplusultra bleiben"

, 23.01.2014

Force-India-Pilot Nico Hülkenberg warnt davor, dass die Rundenzeiten der Formel 1 in den GP2-Bereich abfallen könnten, worunter das Erlebnis im Cockpit leiden würde

Gestern zeigte Force India als erstes Team sein neues Auto für die Formel-1-Saison 2014. Auffällig ist die niedrige Nase, doch durch die Seitenansicht konnte man die konkrete Form der Frontpartie nicht ausmachen, zumal es sich noch nicht um die endgültige Version für die ersten Rennen handelt. Nach wie vor ranken sich also zahlreiche Fragezeichen um das neue Turbo-Zeitalter der Formel 1: Wie sehen die Autos aus? Wie wirkt sich der neue Turbomotor auf das Fahrverhalten aus? Wie groß ist der Gripverlust durch die aerodynamischen Einschränkungen? Um wie viel langsamer sind die neuen Autos?

Fragen, auf die auch Force-India-Pilot Nico Hülkenberg gegenüber 'auto motor und sport' derzeit keine Antwort weiß: "Selbst in Jerez wird es nicht auf alle Fragen Antworten geben. Das komplette Bild werden wir erst nach den Testfahrten in Bahrain und den ersten Rennen sehen."

Hülkenberg will Kick nicht missen

Sollten die Autos tatsächlich um einige Sekunden langsamer sein als die bisherige Generation, wäre dies für den Emmericher enttäuschend: "Das wäre ein Schritt in die falsche Richtung. Die Formel 1 muss das Nonplusultra bleiben. Wenn wir vier Sekunden verlieren, dann wäre die GP2 schon sehr nahe an die Formel 1 gerückt, und da wäre der Unterschied nicht mehr deutlich genug."

Da hilft es auch nicht, dass man sich stets am Limit des verfügbaren Materials bewegt, denn die Erfahrungen der vergangenen Jahre sind "im Kopf abgespeichert. Davon will man als Fahrer nicht weg. Weil es sich schnell anfühlt, weil es Spaß macht, und weil es einen Kick gibt."

Diesbezüglich mussten die Fahrer bereits in den vergangenen Jahren Abstriche machen, denn seit dem Verbot der Tankstopps 2009 sind die Piloten auf eine deutlich reifenschonendere Fahrweise angewiesen - im Rennen mehrere Runden im Qualifying-Tempo aneinanderzureihen ist daher wenig empfehlenswert, will man am Ende ein gutes Ergebnis einfahren.

Keine Simulationserfahrung für 2014

Hülkenberg ist mit Sicherheit einer jener Piloten, die über die neuen Gesetzmäßigkeiten in der Formel 1, die ab 2014 gelten, weniger Bescheid wissen als so mancher Fahrer eines Topteams. Das liegt daran, dass die indische Truppe mit Sitz in Silverstone nicht auf die gleichen Simulationsstandards zurückgreifen kann wie etwas Red Bull, McLaren oder Ferrari.

Man habe zwar eine Simulator, die Software und die Modelle seien aber noch nicht auf dem 2014er-Stand, sagt Hülkenberg. "Dann macht es auch keinen Sinn, im Simulator zu testen", schlussfolgert er. Erst nach den Tests werde man die Simulationseinrichtungen mit den gewonnenen Daten füttern. Seiner Meinung nach die richtige Entscheidung: "Ich glaube, da kommt mehr bei raus, als wenn man jetzt auf der Grundlage der Theorie herumtestet."

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