Hülkenberg: "Bei Ferrari fällt nicht nur mein Name"

, 31.08.2012

Der Force-India-Pilot nimmt die Gerüchte um einen Wechsel zur Scuderia gelassen, äußert aber seine Unzufriedenheit mit den Leistungen seines Teams

Noch vor einem Jahr hing die Formel-1-Karriere des Nico Hülkenberg am seidenen Faden. Sein Engagement bei Williams war nach einem Jahr beendet, das Einsatzcockpit bei Force India noch nicht in Sicht. Zwölf Monate später ist die Lage eine ganz andere. Der Emmericher behauptet sich im Vijay-Mallya-Team gegen den hochgehandelten Paul di Resta und wird plötzlich sogar als Nachfolger von Felipe Massa bei Ferrari gehandelt. "Da ist noch gar nichts dran", wiegelt Hülkenberg bei 'Sky' ab.

Initiiert hatte die Spekulationen um einen Vertrag in Maranello die 'auto motor und sport' am Freitag. Gegenüber dem Blatt hatte Hülkenberg - auf einen möglichen Wechsel angesprochen - kein eindeutiges Dementi abgegeben, sondern lediglich gefragt: "Wer sagt denn, dass Massa gehen wird? Es gibt doch viele andere Piloten, die in Frage kommen. Wieso gerade ich?" Weil er 2012 ohne grobe Fehler auskommt und sein Talent als GP2-Champion schon bewiesen hat.

Viele Gerüchte um Ferrari

Natürlich sind Gerüchte energischer in das Reich der Fabeln zu verbannen. Allerdings sind bei Ferrari schon andere Fahrer gehandelt worden und das nicht nur in Verbindung mit einer unterzeichneten Absichtserklärung, wie sie Hülkenberg nachgesagt wird. Der 25-Jährige hakt ein: "Da fällt ja nicht nur mein Name, da sind ja mehrere auf der Liste", betont er. "Das ist gute Presse und schön zu lesen. Aber ich glaube, da sind im Moment viele Spekulationen im Raum."

Dabei hätte Hülkenberg durchaus Grund zum Wechsel, schließlich befindet sich Force India derzeit nicht unbedingt in Galaform. "Valencia war ein Ausreißer. Wir hamstern und durch", meint er über ein Jahr, in dem die Inder nur auf Rang acht der Konstrukteurswertung liegen und die Ausreißer nach oben vermissen ließen. "Es ist schwierig diese Saison. Man muss ganz klar analysieren, dass wir vom Tempo her nicht schnell genug sind, um aus eigener Kraft nach vorne zu fahren."

Fahren und Frieren wie auf rohen Eiern

Sollte Hülkenberg tatsächlich zu den Ferrari-Kandidaten zählen, hatte er im Freien Training in Spa-Francorchamps keine Möglichkeit, bei Stefano Domenicali und Luca di Montezemolo für sich zu werben. Er drehte im strömenden Regen insgesamt nur 15 Runden, ohne dabei auf eine schnelle Zeit abzuzielen. "Es regnet Bindfäden. Mit den Pirelli-Reifen ist es wirklich schwierig. Da ist es sehr leicht, Aquaplaning zu bekommen", erklärt Hülkenberg. "Es ist ein großes Risiko."

Und das wollen die Teams nicht tragen: "Da ohnehin für morgen und für Sonntag Trockenheit gemeldet ist, geht man da keines ein", weiß Hülkenberg, verweist aber auch auf das launische Ardennenwetter, das sich selten an Vorhersagen gebunden fühlt. Der Spaßfaktor ist nichtsdestotrotz gehemmt. "Wenn es so nass ist, kannst du nicht richtig Druck machen, die Temperatur geht sofort aus den Reifen geht, ist es ein einziges Herumgeeiere."

Erkältungsgefahr besteht in einem offenen Monoposto ohnehin: "Du wirst nass und dir wird kalt, an den Beinen und den Füßen, ganz speziell aber an den Händen. Man hat keinen guten Griff am Lenkrad. Es ist ziemlich unangenehm für uns", schildert Hülkenberg am Mikrofon von 'Sky Sports F1'.

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