Trotz des ernüchternden Saisonstarts glaubt Nico Hülkenberg weiterhin, dass sein Sauber-Team in dieser Saison die Wende schaffen kann - Verständnis für Gutierrez
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Mit großen Ambitionen war Nico Hülkenberg in die neue Saison bei Sauber gestartet. Doch nach den ersten vier Rennen muss der Emmericher eine eher ernüchternde Bilanz ziehen. Statt den erhofften Podestplätzen und vagen Siegchancen sprangen für den Deutschen bisher ein achter und ein zehnter Rang heraus - zu wenig für die Ansprüche von Hülkenberg. "Wir haben die Performance tatsächlich noch nicht gefunden, wie wir sie wollen. Es gibt definitiv Probleme mit dem Auto", schildert er gegenüber '20minuten.ch'.
"Die Aerodynamik ist das größte Problem", sagt Hülkenberg. "Die Strömung verhält sich nicht so, wie es sich die Techniker gewünscht haben. Da müssen wir ansetzen." Vermutlich waren die Windkanal-Reifen Schuld. Die 60-Prozent-Modelle der Pneus unterscheiden sich zu stark von den eigentlichen Reifen, weshalb die Ingenieure auf eine falsche Fährte gelockt worden scheinen. "Da gibt es vielleicht eine Diskrepanz", vermutet der Sauber-Pilot.
Trotz der bisherigen Vorkommnisse hat der 25-Jährige das Vertrauen in seine Sauber-Leute noch längst nicht verloren: "Das Vertrauen in die Techniker und in die Fabrik mit dem Windkanal ist groß, dass die einen guten Job machen und uns mehr Performance ins Auto bringen", sagt der Deutsche. Dann will er auch wieder einen Sprung nach vorne schaffen, den ihm viele Experten vor der Saison zugetraut haben.
Doch diese Vorschusslorbeeren seien nicht immer unbedingt ein Vorteil, glaubt Hülkenberg: "Die Medien haben uns zum Teil auch ungerechtfertigt in die Favoritenrolle geschrieben", sieht er einen hohen Erwartungsdruck, den sein Team derzeit nicht erfüllen kann. Immerhin gegenüber seinem Teamkollegen Esteban Gutierrez kann sich der Emmericher derzeit profilieren, auch wenn das bisher nicht schwer zu sein scheint. "Es steht momentan 4:0 (Quali-Duelle; Anm. d. Red.)", weiß Hülkenberg.
"Das ist so eine Statistik, die läuft nebenher und guckt man sich mal an", so der Deutsche weiter. "Aber Esteban ist ein Rookie. In seinem ersten Jahr ist für ihn vieles neu - wie das bei mir 2010 der Fall war", hat er Verständnis für die Probleme des jungen Mexikaners. Doch er sieht auch das Talent des letztjährigen GP2-Dritten: "Er ist oft ziemlich schnell auf einer Runde und macht mir Druck. Er muss noch seine Erfahrungen machen und wird sicher noch besser werden."