Hülkenberg mittendrin: "Wollen den Trend fortsetzen"

, 04.05.2014

Nico Hülkenberg sieht Force India mit Williams auf Augenhöhe und will in Zukunft wieder ab und zu einen Ferrari im Rückspiegel sehen

Bevor in einer Woche in Spanien die Europasaison der Formel 1 eingeläutet wird, erlaubte sich Nico Hülkenberg einen Abstecher zum Auftaktrennen der DTM. Kraft tanken und ein wenig Ablenkung standen also auf dem Programm des Force-India-Fahrers, um sich in den drei Wochen zwischen Schanghai und Barcelona optimal auf kommende Aufgaben vorzubereiten.

Das Fazit der ersten vier Rennen des Jahres fällt für Hülkenberg und sein Team positiv aus. Im Rennen um die besten Plätze hinter den dominanten Mercedes war man stets vorne mit dabei, ist derzeit Dritter bei den Konstrukteuren und Gesamtvierter bei den Fahrern. Hülkenberg selber entwickelte sich zum Dauergast unter den Top 6 und konnte damit an seine guten Leistungen mit Sauber im vergangenen Jahr anknüpfen. Den Teamwechsel zurück zu Force India scheint er problemlos weggesteckt zu haben. "Ich denke, wenn man sich meine Resultate ansieht, erkennt man, dass es mir nicht geschadet hat", bestätigt er.

Force India erlebte sein stärkstes Rennen in Bahrain, wo sich Sergio Perez den Podiumsplatz schnappte und Hülkenberg den Kampf mit Red Bull aufnahm. In China hatten sich die Verhältnisse allerdings wieder verschoben. Hülkenberg ordnet sein Team daher irgendwo dazwischen ein: "Es hängt immer von Wochenende zu Wochenende ab. Mit Williams waren wir, glaube ich, auf Augenhöhe. Insgeheim hatten die wahrscheinlich das schnellere Auto, aber wir haben einen sehr guten Job gemacht und sind vor ihnen ins Ziel gekommen."

Keine Garantien für Ferrari

Auch Ferrari gehört zu den direkten Gegnern. Mit Fernando Alonso liefert sich Hülkenberg regelmäßig spannende Zweikämpfe. "Ferrari hat einen riesigen Schritt gemacht", sagt er. "In Bahrain haben wir sie noch klar im Griff gehabt und in China waren sie auf einmal sehr weit vor uns. In diesem frühen Stadium der Saison kann sich alles sehr schnell verschieben. Wir sollten uns jedoch da halten können, wo die Punkte sind."

Wie in jedem Jahr deutet sich an, dass in Spanien die Karten neu gemischt werden, das weiß auch Hülkenberg: "Du siehst ja im Moment wirklich so ein Entwicklungsrennen und jetzt speziell von China bis Barcelona waren ja dann zwei, drei Wochen Zeit. Mit Sicherheit werden viele Teams neue Teile am Auto haben und wir müssen schauen, wo wir uns da wieder einsortieren. Wir bringen auch wieder ein paar neue Sachen und wie gut die am Auto greifen oder nicht, müssen wir dann sehen."

Seine gute Position, will er jedenfalls nicht hergeben und weiter an der Spitze angreifen: "Sie werden alles versuchen, ich werde alles versuchen. Aber ich kann keine Garantien abgeben. Ferrari war beim vergangenen Rennen schon deutlich vor uns. Ich hoffe, dass das nicht so bleibt, sondern dass wir die wieder ein bisschen ärgern können und ich den einen oder anderen Ferrari im Rückspiegel habe."

Dickes Lob von Norbert Haug

Dann will er es endlich auch einmal aufs Podium schaffen, denn dass das in Bahrain nicht ihm, sondern Teamkollege Perez gelungen ist, nagt an dem Fahrer aus Emmerich. "Es gilt einfach, weiter das zu tun, was ich tue und was ich, glaube ich, gut kann - schnell Autofahren und mein Job an der Strecke und dann wird das auch irgendwann kommen."

Daran, dass es Hülkenberg schaffen kann, bei den ganz Großen mitzumischen, gibt es in Expertenkreisen keinen Zweifel. Auch der ehemalige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ist ein Fan. "Ich glaube, Nico hat viel mehr verdient", sagt er gegenüber 'ARD'. "Für mich gehört er zu den Top 5. Er ist Weltklasse und hat sich das alles erarbeitet. Es ist eine Freude, wie sich Nico aus der Formel 3 und GP2 entwickelt hat."

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