Hülkenberg: Renneinsätze mit passivem DRS "noch unklar"

, 15.09.2013

Der Sauber-Pilot verteidigt die Tests mit dem "richtig komplexen" System - Entwicklungsarbeit obliegt zumeist Teamkollege Gutierrez

Auch beim Grand Prix von Italien in Monza setzte Sauber die Tests mit dem passiven DRS - zumindest während des Freien Trainings - fort. Ein Renneinsatz des Systems sei laut Nico Hülkenberg allerdings "im Moment noch unklar", wie er im Interview mit 'Motorsport-Total.com' berichtet. Der Deutsche verweist auf die Komplexität, glaubt aber indes nicht, dass die Experimente die Arbeit an anderer Stelle negativ beeinflussen. Außerdem sei Teamkollege Esteban Gutierrez aufgrund seiner Gewichtsvorteile derjenige, der das Versuchskaninchen spielt.

"Ein solches System ist richtig komplex", sagt Hülkenberg über das passive DRS, mit dem Sauber bereits häufiger in dieser Saison Versuche unternahm. In Belgien testete man es ebenfalls, auf weitere Einsätze am Grand-Prix-Wochenende wurde dann jedoch verzichtet. Das passive DRS bewirkt, dass ab einer bestimmten Geschwindigkeit des Boliden die Luftströmung am Heckflügel gestört wird, was eine Reduzierung des Luftwiderstandes und somit eine höhere Geschwindigkeit auf den Geraden zur Folge hat. Dies ist unabhängig davon, ob DRS regulär aktiviert ist oder nicht.

Bevor das System bei Sauber im Rennen zu sehen ist, müssten laut Hülkenberg weitere Daten gesammelt werden. "Da muss Feintuning gemacht werden, sodass es besser funktioniert, effektiver wird und dann auch wirklich Rundenzeit bringt", sagt der Deutsche. "Dieses System bringt natürlich ein paar Vorteile, aber es bringt in anderen Geschichten auch ein paar Schwierigkeiten mit sich", analysiert Hülkenberg und fügt hinzu: "Ich denke, wir werden es im Training auf jeden Fall nochmal auf dem Auto sehen. Ob wir es im Renneinsatz sehen werden, das wissen wir nicht."

Die Arbeit am System behindere laut dem 26-Jährigen nicht die Entwicklung in anderen Bereichen. "Die meiste Arbeit hat eh Esteban (Teamkollege Gutierrez; Anm. d. Red.) gemacht", bekräftigt der Deutsche. "Er saß meistens im Auto, weil das System natürlich auch ein gewisses Gewicht mit sich bringt und ich vom Gewicht her nicht so viel Luft habe wie er", sagt Hülkenberg, der mit ungefähr 74 Kilogramm beinahe 13 Kilogramm mehr auf die Waage bringt als Teamkollege und Leichtgewicht Gutierrez.

Die Testarbeit laufe "parallel nebenher", so Hülkenberg - auch, wenn man dabei eine Session mit einem Fahrzeug als Versuchskaninchen verliert. "Das schließt nicht aus, dass man trotzdem Sachen lernt und andere Sachen machen kann", entgegnet der Sauber-Pilot. "Der Test dieses Teils heißt ja nicht, dass man nichts anderes mehr machen kann. Es ist kein Ausschluss für andere Geschichten." Um weniger Daten, die man bezüglich des Rückbaus zur Standartversion zur Verfügung hat, macht sich Hülkenberg ebenfalls keine Sorgen. "Man weiß ja, was es ungefähr produziert und kann das dann kalkulieren."

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