Mit großen Erwartungen in die Saison gestartet verliefen die ersten Rennen für Nico Hülkenberg und Sauber nicht wie erhofft - Seinen Wechsel zweifelt er jedoch nicht an
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Mit fünf Punkten aus den ersten vier Rennen ist Nico Hülkenberg nach seinem Wechsel von Force India zu Sauber in die Saison gestartet. Für das Team aus der Schweiz und den gebürtigen Emmericher nach positiven Eindrücken im Winter enttäuschend. Bei den Tests, so der 25-Jährige gegenüber 'Tagesspiegel', sei es jedoch "ein bisschen so, dass man Äpfel mit Melonen vergleicht."
Spritmengen, die einen großen Anteil an der Performance eines Formel-1-Boliden haben, können den Unterschied ausmachen. Deshalb könne man laut Hülkenberg "bei den Tests immer nur raten. Nach den ersten direkten Vergleichen sieht man dann schon besser, wo man steht."
Die ersten Vergleiche verliefen für das Sauber-Team nicht wie erhofft - was ist das Problem? "Das Auto", erklärt Hülkenberg, "verhält sich nicht unbedingt so, wie es soll." Der nötige Grip sei nicht vorhanden, was generell auch auf den Abtrieb zuträfe. "Hinzu kommt", betont er, "dass der Grip teilweise ziemlich plötzlich weggeht und man dann natürlich ins Straucheln gerät und rutscht. Das geht dann wiederum auf die Reifen und bringt einen so in eine schwierige Lage."
Hülkenberg hat Erfahrung mit der Situation
Dieses Problem kennt der Deutsche vom Großen Preis von China, wo er das Rennen sogar teilweise anführte. "Wir haben natürlich" schränkt er ein, "vor allem deshalb geführt, weil wir auf einer anderen Strategie unterwegs waren." Am Ende reichte es aufgrund von Reifenproblemen lediglich zu Rang 10. "So ist Racing", betont Hülkenberg, "so waren die Bedingungen, das können wir nicht beeinflussen. Andere haben das besser hingekriegt und ihre Performance gehalten. Darum ist die Formel 1 eben so ein Mysterium, weil so viele Details und äußere Umstände mit hineinspielen."
Fest steht: An die Erfolge vom vergangenen Jahr, zu der Zeit noch in Diensten von Force India, kann Hülkenberg nicht wie erhofft anknüpfen. "Im ersten Moment ist es natürlich eine Enttäuschung. Es darf aber nicht passieren, dass sie sich in negative Energie umwandelt", sagt er und betont: " Ein Formel-1-Jahr ist sehr lang."
Mit einer solchen Situation habe er, so Hülkenberg, durchaus Erfahrung: "2010 und 2012 war es ähnlich: Wir haben mit einem schlechteren Paket angefangen, aber waren am Saisonende in den Punkten." Alles, was jetzt zähle, sei "an einem Strang zu ziehen, die Probleme zu identifizieren und zu beheben", sagt er und betont: "Wir sind mittendrin."
Hülkenberg steht nach wie vor hinter dem Wechsel
Auf die Frage, ob ihn der Wechsel nachdenklich mache, entgegnet der Force-India-Fahrer: "Das muss man völlig ausblenden. Ich habe eine Entscheidung getroffen, hinter der stehe ich und von der bin ich nach wie vor überzeugt." Seine Gedanken, so fährt er fort, "drehen sich im Moment nur darum, wie wir es herumbiegen können."
Auf die Frage, ob Barcelona ein Schlüsselrennen sein könnte, gibt Hülkenberg zu Protokoll: "Sagen wir es so: Wenn das Auto jetzt nicht funktioniert, ist es natürlich nicht ideal." Platz 15 in der gestrigen Qualifikation hat noch keinen wirklichen Aufwärtstrend gezeigt. Trotzdem gibt der Sauber-Pilot nicht auf, sollten im Rennen keine Verbesserungen ersichtlich werden: "Die Saison ist dann trotzdem noch nicht vorbei." Große Hoffnungen setzt er in die neuen Teile, die Sauber mit nach Barcelona gebracht hat: "Die müssen funktionieren, ansonsten wird es natürlich immer schwieriger."