Nico Hülkenberg will 2017 nichts dem Zufall überlassen und trainiert für sein Debüt bei Renault härter als je zuvor - Sogar seinen Urlaub hat er deswegen gestrichen
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Wenn Nico Hülkenberg am 26. März in Melbourne mit Renault in seine siebte Formel-1-Saison startet , beginnt für ihn ein neuer Lebensabschnitt. Nach Stationen bei Williams, Sauber und Force India ist der Deutsche in diesem Jahr zum ersten Mal in seiner Karriere in der Königsklasse ein Werksfahrer. Auf diese Aufgabe will sich der 29-Jährige natürlich so gut wie möglich vorbereiten. "Mein Ziel ist es, top vorbereitet und austrainiert in die Saison zu gehen", verrät er gegenüber 'Bild am Sonntag'.
Zu diesem Zweck habe er sich in diesem Winter "so intensiv wie nie" vorbereitet. "Kürzlich saß ich schon zu ersten Besprechungen mit dem Team zusammen - und ich verzichte auf einen größeren Urlaub", verrät der Le-Mans-Sieger von 2015, der in der Formel 1 aber noch immer auf seinen ersten Podestplatz wartet. Damit wird es zwar auch 2017 nicht leicht werden, doch "Hülk" will sich keine Vorwürfe machen müssen, falls es wieder nicht klappt.
"Durch die Regeländerungen werden die Kurvengeschwindigkeiten extrem zunehmen, sodass insbesondere die Halsmuskulatur durch gezieltes Training in der Vorbereitung gestärkt werden muss - insbesondere bei meiner Größe im Vergleich zu den anderen Fahrern im Feld", erklärt Hülkenberg. Esteban Ocon, sein Nachfolger bei Force India, hat kürzlich sogar verraten, dass er für die neue Saison fünf Kilo Muskelmasse zunehmen möchte.
Apropos Podestplätze: Weil Hülkenberg in mittlerweile 115 Starts noch nie auf dem Podium stand, laufen seine Leistungen häufig etwas unterhalb des Radars der breiten Öffentlichkeit ab. "Dass über Podiumsplätze mehr berichtet wird als über Plätze in den Punkten, ist klar. Insbesondere, wenn man für Traditionsmarken wie Ferrari oder Mercedes fährt", erklärt er im Hinblick auf seine Landsmänner Nico Rosberg und Sebastian Vettel.
"Es gibt leider keine Berichterstattung, welche die Fahrerleistung von der Fahrzeugleistung entkoppelt. Dennoch empfinde ich viel Wertschätzung für meine Leistung, insbesondere auch international", so der 29-Jährige. Tatsächlich ist der Werksvertrag bei Renault durchaus als Anerkennung für seine Arbeit zu werten. Die Saison 2016 beendete er auf WM-Platz neun - sein bestes Gesamtergebnis in bisher sechs Formel-1-Jahren.