Ilmor-Ideen kommen bei Renault nicht gut an

, 12.08.2015

Renault setzt bei der geplanten Verbesserung des Formel-1-Antriebs auf eigene Stärken: Ideen von Ex-Mercedes-Motorbauer Mario Illien werden verworfen

Seit dem Beginn der Formel-1-Saison 2014 ist Renault im Hintertreffen. Der Turbo-Hybridantrieb aus Frankreich hat im Vergleich zum Produkt von Mercedes deutliche Defizite, auch Ferrari zog über den vergangenen Winter sichtbar davon. Die Schwächen des Aggregats von Renault haben die Beziehung zum langjährigen Partner Red Bull nachhaltig beschädigt. Dabei wollte man sich eigentlich gemeinsam aus dem Tief herausarbeiten.

Als während des vergangenen Jahres immer deutlicher wurde, dass die Nachteile von Renault sehr groß sind und die Franzosen aus Sicht von Red Bull keinen schlüssigen Plan für eine Aufholjagd vorlegen konnten, wurde ein alter Bekannter als "Feuerwehrmann" ins Spiel gebracht: Mario Illien. Der Schweizer, der viele Jahre die Motorenentwicklung für Mercedes geleitet hatte, sollte mit seiner Firma Ilmor entscheidenden Input liefern, um Renault auf die Sprünge zu helfen. Dies ist jedoch offenbar nicht gelungen.

Ilmor präsentierte zwar Ideen für unter anderem erhebliche Veränderungen am Verbrennungsmotor, aber Renault bleibt trotzdem strikt beim eigenen Weg. "Zusammenarbeit ist immer gut", wird Renault-Formel-1-Geschäftsführer Cyril Abiteboul von 'motorsport.com' zitiert. Es sei "immer gut, einen Eindruck von außen zu bekommen, außerdem Unterstützung und Feedback". Dennoch habe man sich entschieden, die Ideen von Ilmor bei der weiteren Entwicklung nicht umzusetzen.

"Beim aktuellen Motor und auch bei jenem der folgen wird, gibt es nichts, was von Ilmor kommt", sagt Abiteboul. "Das bedeutet nicht, dass sich das in Zukunft vielleicht nicht ändern wird, oder dass es gewissen Einfluss auf das hat, was wir am Ende des Jahres tun werden. Ich sage nicht, dass unsere Beziehung zu Ilmor wertlos ist." Renault will zum Ende dieses Jahre alle restlichen Token einsetzen, um eine deutliche Entwicklungsstufe zu zünden.

"Ich möchte, dass es einen sichtbaren Unterschied gibt", sagt der Franzose. "Der Fortschritt soll nicht nur vom Performance-Ingenieur auf dem Laptop bei der Betrachtung der Telemetrie zu sehen sein. Ich will, dass die Verbesserungen für alle anhand von Rundenzeiten erkennbar sein werden. Es wird nicht der Sprung sein, der Red Bull sofort auf Mercedes-Niveau bringen wird - da müssen wir ehrlich sein. Aber es soll ein erheblicher Teil des Rückstandes vernichtet werden."

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