Im Dauerstress: Früher Vogel nistet nicht in Milton Keynes

, 16.02.2013

Red-Bull-Teamchef Christian Horner betont, dass die Entwicklung des RB9 ein ständiger Kampf gegen die Uhr war, sein Team aber noch immer hungrig ist

Red Bull hat in den vergangenen Jahren in der Formel 1 alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Für die Österreicher ist das jedoch kein Grund, sich auf die faule Haut zu legen. Im Gespräch mit 'Sky Sports' räumt Christian Horner zwar ein, dass in vielerlei Hinsicht Druck von seiner Truppe abgefallen sei, weil sie drei WM-Titel in Serie gewonnen hat. "Das kann uns niemand nehmen, es steht in den Geschichtsbüchern", so der Teamchef. "Aber wir erzeugen selbst Druck auf uns, weil wir weitermachen wollen."

Mit der Rolle des Titelverteidigers hat Horner kein Problem: "Natürlich sind wir die Gejagten, aber das kennen wir. Druck gehört zum Geschäft." Die Motivation sei riesig, der Erfolgshunger ungebremst. Hinzu kommt, dass Red Bull wegen seiner ständigen Entwicklung in der Grauzone des Reglements unter besonderer Beobachtung steht. Interner Zusammenhalt ist da Gold wert: "Die Formel 1 ist der wichtigste Teamsport der Welt, da kann man nur gewinnen, wenn man eng zusammenarbeitet."

Der Konzern legt Wert auf die Motivation seiner Mitarbeiter. Jeder der 550 Angestellten in Milton Keynes erhielt nach dem "Vettrick" eine Bonuszahlung in Höhe von 10.000 Britischen Pfund (umgerechnet 12.357 Euro). "Wir sind in der Tiefe gut besetzt, charakterlich stark und ich versuche, aus allen Bereichen das Beste herauszuholen", so Horner über die Chemie am Arbeitsplatz. Gute Stimmung bei einer Lkw-Ladung Stress, wie sie die Formel 1 tagtäglich für alle Beteiligten bereit hält.

Horner verweist darauf, dass es in Sachen Arbeitsbelastung ein wenig entspannter Winter ist: "Es war für die Jungs, die für Design und Produktion zuständig sind, sehr hart." Ursächlich ist, dass Red Bull bis zum Saisonfinale in Brasilien mit der Entwicklung des 2012er Boliden zu tun hatte und parallel für die Regelnovelle der Saison 2014 vorausplant. "Es war der späteste Start, den wir jemals hatten", pustet Horner durch. Red Bull hatte bereits eingeräumt, mit dem RB9 kurzzeitig in Verzug gewesen zu sein.

"Wenn Adrian Newey ins Büro kommt und sagt, wir wären etwas spät dran mit dem neuen Auto, dann ist er nicht dafür bekannt, sonst wahnsinnig früh zu sein", unterstreicht der Brite die Warnung seines Stardesigners. Dass in Jerez ein aktuelles Formel-1-Auto auf vier Rädern stand, grenze beinahe an ein Wunder: "Es war eine wahnsinnige Anstrengung, das Auto bis zum ersten Test hinzubekommen. Die Zeit wird zeigen, ob es genug war. Der Teufel steckt also im Detail."

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