Im Sinne der Fans: Di Montezemolo ruft zum Gipfeltreffen

, 15.06.2014

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo fürchtet, dass sich die Formel 1 am Fan vorbei entwickelt, und möchte daher ein Gipfeltreffen mit Teams, Medien und Promotern

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo macht sich Sorgen um die Formel 1 und hat daher Bernie Ecclestone gebeten, die wichtigsten Leute des Sports zu einem Krisentreffen einzuberufen, berichtet 'Autosport'. Der Italiener hat sich an den Zampano und CVC-Chef Donald Mackenzie gewandt, um erneut über die Zukunft des Sportes zu diskutieren, der laut di Montezemolo die Interessen der Fans außer Acht gelassen hat.

Zwar wurde in der Vergangenheit bereits oft über die Zukunft der Formel 1 diskutiert, doch dabei ging es meist um Kostenstreitpunkte, andere Dinge habe man laut dem Ferrari-Boss aber ignoriert. Er fürchte, die Königsklasse arbeite am Fan vorbei, missachte vor allem die jüngere Fangeneration und beachte keine Sponsoreninteressen. "Formel 1 funktioniert nicht", hatte di Montezemolo am Freitag dem 'Wall Street Journal' gesagt. "Sie lässt nach, weil vergessen wurde, dass die Leute den Rennsport schauen, weil er aufregend ist. Niemand schaut Rennen wegen der Effizienz."

Doch anstatt nur die verbale Kritikkeule zu schwingen, möchte der Italiener Lösungen für die Zukunft finden. In seinem Brief schlägt er Ecclestone vor, dass dieser die wichtigsten Schlüsselpersonen zusammentrommeln soll, um bei einem offenen Workshop zu erörtern, was falsch läuft und wie man das lösen kann. Dabei sollen neben den Teams auch Medien, Fernsehanstalten und Rennpromoter anwesend sein. Außerdem glaubt er, dass auch Unternehmen eingeladen werden sollten, die nicht direkt an der Formel 1 beteiligt sind, wie Google oder Apple.

Für das Treffen hat di Montezemolo dem Bericht nach die hauseigene Fabrik in Maranello zur Verfügung gestellt und auch einen Zeitpunkt in Aussicht gestellt: die Woche vor dem Italien-Grand-Prix im September. Ferrari-Sprecher Renato Bisignani bestätigt gegenüber 'Autosport' die Pläne: "Für Ferrari ist es natürlich, einen proaktiven Ansatz zu verfolgen, und Diskussionen dazu gibt es auf einem angemessenen Level", sagt er.

"Man muss zusammen mit den Schlüsselakteuren arbeiten und das große Ganze reflektieren - mit konstruktiver Kritik im Interesse des Sports und einem Auge auf der Technologie und einem Auge auf der Show", so der Italiener weiter. Die Formel 1 sei bereits eine einzigartige Marketing- und Sponsoring-Plattform, nun müsse man sich der Fans annehmen und das Racing aufregender gestalten.

Gleichzeitig räumt Bisignani mit den Gerüchten auf, Ferrari könne schon bald den Stecker aus der Formel 1 ziehen und sich in Richtung Langstrecke: "Im Gegenteil", sagt er, "Le Mans ist eine attraktive Plattform, die wir weiter beobachten, aber die Formel 1 war über ein halbes Jahrhundert lang das Leben von Ferrari, und unser aktueller Fokus liegt darauf, wieder konstant in eine Gewinnform zu kommen."

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