Irvine: "Kimi ruft mich an, wenn er betrunken ist"

, 18.12.2013

Ex-Formel-1-Pilot Eddie Irvine erklärt, warum er nur noch zu Kimi Räikkönen hin und wieder Kontakt hat, und warum Michael Schumacher besser war als Sebastian Vettel

Über ein Jahrzehnt ist mittlerweile vergangen, seitdem sich Eddie Irvine 2002 von der Formel-1-verabschiedet hat. Der Vizeweltmeister von 1999 hat den Draht zur Königsklasse bis zum heutigen Tag fast komplett verloren und kann ihr auch nicht mehr allzu viel abgewinnen: "Jeder im Sport macht seinen Job nur für sich selbst, dabei wünsche ich ihnen viel Glück. Ich verfolge die Rennen kaum noch, weil ich selbst zu viel um die Ohren habe. Da schaue ich schon lieber den Discovery Channel", meint der Ire gegenüber dem 'Belfast Telegraph'.

Nur zu einem aktuellen Piloten habe Irvine hin und wieder Kontakt: "Kimi Räikkönen ruft mich manchmal zu den unmöglichsten Zeiten an, wenn er betrunken ist." Ansonsten höre er nicht viel von anderen Fahrern: "Nicht wirklich, ich mache eher mein eigenes Ding. Ich halte mit niemandem Kontakt." Dennoch glaubt der 48-Jährige, dass die Formel 1 gerade für Kinder sehr wichtig ist, "weil sie ihnen zeigt, dass du hart arbeiten musst, um irgendwann gut und erfolgreich zu sein."

Offenbar ist der Brite auch etwas genervt von Sebastian Vettels Dominanz und davon, dass niemand dem Red-Bull-Piloten die Stirn bieten kann: "Ich glaube, Lewis hat irgendwie ein wenig den Faden verloren, weil er zu sehr ins Showgeschäft abgedriftet ist. Sein Start in die Formel 1 war fantastisch, sein Talent atemberaubend. Dann wollte er Filmstar oder Rapper oder so etwas werden..."

Irvine ist davon überzeugt, dass die Zuschauer und Fans Sportler sehen wollen, die ihr Leben auch zu 100 Prozent ihrem Sport widmen, was Hamilton in seinen Augen nicht tut: "Davon entfernt er sich, denke ich. Dabei wäre es doch nett, wenn er Vettel herausfordern würde. Lewis und Fernando Alonso sind die Einzigen, die es mit Vettel aufnehmen können, sofern es ihre Autos zulassen. Unglücklicherweise tun sie das im Moment nicht."

Trotz Vettels diverser Rekorde schätzt er den Heppenheimer nicht so stark ein wie den siebenfachen Champion Michael Schumacher, mit dem Irvine von 1996 bis 1999 gemeinsam für Ferrari an den Start ging: "Vettels Rekord ist bemerkenswert, aber er hatte auch fast jedes Jahr das beste Auto - im Gegensatz zu Michael. Als der seine ersten zwei Titel geholt hatte, wurde ihm langweilig. Er dachte sich: 'Dann gehe ich jetzt mal zu Ferrari und baue das Team neu auf' - das war wirklich bewundernswert."

"Er hatte hier vier Jahre echt zu kämpfen, bevor er dann wieder den Titel gewann (2000, Anm. d. Red.)", erinnert sich Irvine weiter. Vettel dagegen bleibe einfach bei Red Bull und gewinne weiterhin Trophäen: "Ich sehe einfach nicht, was er damit beweisen will. Okay, er sammelt einige Weltmeisterschaften, aber hey - wen interessiert das denn?"

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