Jacky Ickx: Eine vielseitige Rennsport-Legende wird 70

, 01.01.2015

Die Motorsport-Legende Jacky Ickx blickt auf eine lange, bewegte und erfolgreiche Karriere zurück - In Belgien wird er mit einer Ausstellung geehrt

Wenn ein zweimaliger Formel-1-Vizeweltmeister, sechsfacher Le-Mans-Sieger und mehrfacher Tourenwagen-Sieger, sowie Rallye-Fahrer seinen 70. Geburtstag feiert, dann zieht nicht nur Belgien vor seiner Motorsport-Legende den Hut. In seiner Geburtsstadt Brüssel kann man derzeit in einer Ausstellung auf die über 30 Jahre lange Karriere von Jacky Ickx zurückblicken, der am 1. Januar sein 8. Jahrzehnt angeht. Die Erfahrungen aus den drei Jahrzehnten seiner aktiven Laufbahn als Rennfahrer reichen dabei für mehrere Leben...

Als Jacques Bernard Ickx am 1. Januar 1945 das Licht der Welt erblickt, konnte noch keiner ahnen, welch vielseitiges Rennsportler-Leben ihn erwarten wird. Den Ausschlag gab sein Vater, ein Motorsport-Journalist, der seinen Sohn zunächst mit einem Motorrad auf dem Geschmack brachte, woraufhin der Einstieg in das vierrädrige Geschäft folgte. 1967 gelang Ickx bereits der Sieg der Formel-2-Meisterschaft, 1968 nahm seine Formel-1-Karriere bei Ferrari Fahrt auf.

Mit 23 Jahren holte er beim Grand Prix von Frankreich in Rouen seinen ersten von acht Siegen in der Königsklasse. In 122 Rennen folgten außerdem 13 Pole-Positions, 14 schnellste Runden und 25 Podestplätze. Dabei fuhr er in 13 Jahren für so bekannte Teams wie Brabham, McLaren und Lotus und trat gegen Rennsport-Größen wie Graham Hill, Gilles Villeneuve, Niki Lauda und viele mehr an.

Serienübergreifende Erfolge

Für den großen Erfolg hat es in der Formel nicht gereicht. Dafür wurde er 1969 hinter Jackie Stewart zweiter in der Gesamtwertung, und verlor die Weltmeisterschaft 1970 nur knapp gegen Jochen Rindt. Doch nach den wilden Formel-1-Jahren wurde es noch lange nicht ruhig um den Belgier.

Bereits 1969 konnte sich Ickx erstmals bei den 24 Stunden von Le Mans durchsetzen, bis 1982 folgten fünf weitere Erfolge bei dem Traditionsrennen. Den Titel "Monsieur Mans" behielt er daher, bis sein Rekord 2005 von dem mittlerweile neunfachen Le-Mans-Sieger Tom Kristensen gebrochen wurde. Auch im Tourenwagen-Sport konnte er sich auszeichnen, sowie 1983 die Rallye-Paris-Dakar gewinnen.

"Natürlich, wenn ich zurückblicke, habe ich beachtliche Erfolge erzielt", so Ickx gegenüber der 'Süddeutschen Zeitung". "Und wenn ich dann heute gefragt werde, ob ich bedauere, nicht Formel-1-Weltmeister geworden zu sein? Bitte, ich werde jetzt 70, soll ich Dinge diskutieren, die 45 Jahre vorbei sind? Nein, das ist nicht wichtig, was zählt sind Gegenwart und Zukunft. Und Freude daran zu haben, an dem, was du tust, und dir dabei immer bewusst zu sein, dass deine Zeit auf Erden begrenzt ist. Als Rennfahrer sowieso. Aber ich bin hier, ich lebe und ich habe allen Grund glücklich zu sein."

Nicht nur fröhliche Erinnerungen

In seinen bewegten Jahren auf den Rennstrecken dieser Welt hat der Belgier nicht nur viele Kollege kommen und gehen sehen, sondern musste auch viele Unglücke mit ansehen. Er war sogar in den Unfall verwickelte, der Stefan Bellof 1985 in Spa-Francorchamps das Leben kostete. Während der Rallye-Paris-Dakar kommt bei einem Unfall sein Beifahrer Christian Tarrin ums Leben.

"Jeder wusste um die Risiken, aber niemand hat uns dazu gezwungen", so Ickx. "Das Einzige was bleibt, ist, die Menschen in Erinnerung zu behalten, die dir begegnet sind und dein Leben lebenswert gemacht haben, auch wenn sie schon lange nicht mehr da sind."

Auf über 2.000 Quadratmetern kann man bis Mitte Juni 2015 nun noch einmal einen Blick auf ausgewählte Rennwagen, andere Erinnerungsstücke, sowie Film- und Fotoaufnahmen in einer Ausstellung betrachten, die neben dem Leben von Jacky Ickx, der mittlerweile größtenteils in Afrika lebt und noch als Repräsentant für Volkswagen dient, auch das des belgischen Radrennfahrers Eddy Merckx beleuchtet.

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