Eddie Jordan glaubt, dass Daniel Ricciardo die Nachfolge von Mark Webber antritt, weil Kimi Räikkönen keine Lust auf PR hat - Ralf Schumacher würde nicht zögern
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Kimi Räikkönen oder Daniel Ricciardo? Diese Frage beschäftigt derzeit nicht nur Red Bull sondern die ganze Formel-1-Welt. Der Kandidatenkreis für den Platz des abwandernden Mark Webber hat sich laut Teamchef Christian Horner auf diese beiden Kandidaten reduziert - und beide könnten unterschiedlicher nicht sein. Auf der einen Seite hat man mit dem eigenwilligen Kimi Räikkönen einen erfahrenen Ex-Weltmeister, der allerdings absolut nichts von den PR-Angelegenheiten der Bullen hält, auf der anderen Seite hat man mit dem stets lachenden Daniel Ricciardo einen Fahrer, der gut vermarktbar ist, jahrelang mit Red Bull verbunden ist, aber sein Talent bei Toro Rosso bisher nicht immer unter Beweis stellen konnte.
Bei dem Young-Driver-Test in der vergangenen Woche machte der Australier mit schnellen Runden auf sich aufmerksam, leistete sich aber auch einen groben Fehler im RB9, als alle Augen auf ihn gerichtet waren. So oder so, Ricciardo war in Silverstone der gefragteste Mann, und auch Ex-Teamchef Eddie Jordan, für treffende Prognosen bekannt, glaubt nun, dass sich Red Bull wohl für den Mann aus dem eigenen Nachwuchs entscheiden wird.
"Zuerst war ich mir ziemlich sicher, dass Räikkönen Mark Webber ersetzen wird", sagt Jordan gegenüber 'f1news.ru', "aber nun bin ich bereit, meine Meinung zu ändern." Der Ire glaubt nicht, dass sich Räikkönen in das umfangreiche PR-Programm der Roten Bullen einspannen lassen wird, auch wenn dies jeder Fahrer bei Red Bull über sich ergehen lassen muss. "Red Bull hat ein Marketingprogramm, aber Kimi Räikkönen will einfach nur Rennen fahren."
"Ich bezweifle, dass sie sich einigen werden", urteilt Jordan und sieht damit gute Aussichten für den Konkurrenten des Finnen: "Ich denke, Red Bull wird sich für Daniel Ricciardo entscheiden", legt sich der 65-Jährige fest. Dem widerspricht allerdings einer seiner ehemaligen Piloten: Ralf Schumacher fuhr 1997 und 1998 für den Jordan-Rennstall und müsste anstelle von Räikkönen nicht lange überlegen.
"In seiner Situation würde ich ohne eine Sekunde zu zögern zu Red Bull gehen" so der Deutsche gegenüber dem finnischen Sender 'MTV3'. "Es ist wahr, dass wir nicht jedes Detail kennen - wie die Vereinbarung, die Vettel hat, aber wenn das Team beiden Fahrern das gleiche Equipment gibt, dann wäre das für Kimi eine großartige Möglichkeit, weil er ein großartiger Fahrer ist", ist für Schumacher die Sache klar.