Das Williams-Team wird ausgerechnet im heimatlichen Silverstone seinen 600. Grand Prix fahren - Beide Piloten fühlen sich für alle Bedingungen gewappnet
© Foto: Williams
Für viele in der Formel 1 ist der Große Preis von Großbritannien ein ganz besonderer, denn ganze acht von elf Teams bauen ihre Autos auf britischem Boden. So auch das Traditionsteam Williams. "Dies wird ein ganz spezielles Rennen für Williams, denn wir können unser 600. Rennen vor den Augen unserer Heimfans bestreiten", freut sich Valtteri Bottas. Williams beginnt seine Zählung dabei mit der Gründung von "Williams Grand Prix Engineering" im Frühjahr 1977. Frühere Rennen unter den Namen "Frank Williams Racing Cars" und "Wolf Racing" zählt das Team nicht mit.
Bottas ist zwar in seiner ersten Saison als Stammfahrer, hat aber bereits Erfahrungen in Silverstone sammeln können: "Ich bin vergangenes Jahr im Ersten Freien Training und beim Young-Drivers-Test gefahren. Somit habe ich schon Erfahrung, ein Formel-1-Auto um die Strecke zu bringen, das hilft dabei, schneller auf Touren zu kommen." Vor möglichem typisch britischem Regen hat Bottas keine Angst: "Nach unserem starken Qualifying im nassen Kanada bin ich da sehr zuversichtlich", so der Finne, der in Montreal von einem sensationellen dritten Platz ins Rennen ging.
Auch Teamkollege Pastor Maldonado geht zuversichtlich ins achte Saisonrennen: "Das Team freut sich das ganze Jahr auf dieses Wochenende. Silverstone ist eine meiner Lieblingsstrecken, sie hat eine Menge Charakter und echt kultige Kurven." Besonders die britischen Fans seien immer sehr leidenschaftlich und fachkundig, so der Venezolaner. Allerdings sei der neue Teil der Strecke immer noch sehr "frisch" und habe weniger Grip, worauf man hinterm Lenkrad gut achtgeben müsse. Zuversichtlich ist Maldonado trotzdem: "Hoffentlich haben wir ein gutes Wochenende und holen ein paar Punkte."
Mike Coughlan, Technischer Direktor bei Williams, schöpft seine Hoffnung auch aus der glorreichen Vergangenheit der Teams: "Das ist eines unserer erfolgreichsten Rennen - mit insgesamt zehn Siegen in Großbritannien."
Eine Herausforderung für Fahrer und Auto dürfte es dennoch werden: Das neue Streckenlayout, das 2010 eröffnet wurde, weißt die höchste durchschnittliche Kurvengeschwindigkeit aller Strecken auf. Was die allgemeine Durchschnittsspeed angeht, liegt Silverstone mit 233 km/h auf Rang zwei hinter Monza. "Die Strecke ist relativ rau", weiß Coughlan außerdem; die Reifen erwarte also ein hartes Rennen. Auch beide Fahrer fürchten Graining der Vorderreifen aufgrund der kühlen Temperaturen. Viel wird beim Williams-Heimspiel also auch vom Wetter abhängen.