Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn bricht eine Lanze für Nachwuchspiloten in der Formel 1 und stößt von Neuem die Kosten-Diskussion an
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2013 stoßen viele Neulinge zum Starterfeld der Formel 1. Und gleichzeitig nehmen einige Routiniers ihren Hut. Teilweise nicht unbedingt freiwillig, wie die Beispiele von Timo Glock und Heikki Kovalainen zeigen. Die beiden erfahrenen Formel-1-Piloten werden in diesem Jahr durch finanzkräftige junge Fahrer ersetzt. Eine Entwicklung, die in der Boxengasse der Königsklasse nicht überall begrüßt wird.
Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn findet es "in gewisser Weise besorgniserregend", dass Protagonisten vom Kaliber Glocks oder Kovalainens ihren Hut nehmen mussten. Sie sieht dergleichen als "keine gute Entwicklung, denn die Formel 1 braucht die besten Fahrer und nicht notwendigerweise die Piloten mit Geld", sagt Kaltenborn bei 'Formula1.com', bricht aber auch eine Lanze für den Nachwuchs.
"Man muss auch fair sein gegenüber den jungen Fahrern, die nachrücken, und sollte sie nicht sofort als 'Paydriver' abstempeln", meint die Sauber-Teamchefin und fügt hinzu: "Jeder, der zur Formel 1 stößt, befindet sich auf einem hohen Niveau. Und es gibt halt nur eine begrenzte Anzahl an Cockpits. Deshalb sieht sich jedes Team nach den besten Optionen um. Wer würde das denn nicht tun?"
Außerdem dürfe man nicht vergessen, dass viele der heutigen Stars einst selbst Budget mitbrachten, um den Sprung in die Formel 1 zu schaffen. "Sie haben ihre Partner, die sie von Anfang an unterstützt hatten, mit in die Formel 1 genommen", sagt Kaltenborn. "Und in den niedrigeren Kategorien spricht man eh nicht von Bezahlfahrern, weil es dort ganz normal ist, dass ein Pilot Partner hat, die ihn unterstützen."
"Weshalb also in der Formel 1 nicht den gleichen Standard ansetzen? Dann gäbe es die Diskussion um 'Paydriver' erst gar nicht", meint die Teamchefin des Sauber-Rennstalls und merkt an: "Auf jeden Fall wäre es gut für die Formel 1, wenn wir insgesamt mehr auf die Kosten achten würden. Da müssen wir etwas tun. Ich rede hier nicht nur von den kleineren Teams, sondern vom gesamten Sport."