McLaren vertraut nach dem Ende des Tokensystems auf einen brandneuen Honda-Hybrid, der mit dem "Size-Zero"-Konzept der Vergangenheit abschließen könnte
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Honda wird McLaren in der kommenden Formel-1-Saison mit einem komplett überarbeiteten Antriebsstrang versorgen. Wie das Technikchef Tim Goss erklärt, würden die Japaner angesichts der freigegebenen Entwicklung ihr Konzept umkrempeln, um endlich für mehr Leistung und Zuverlässigkeit zu sorgen. "Mit dem Tokensystem zur Motorenentwicklung geht es nicht weiter", sagt Goss, "also hat Honda die Architektur des Antriebs und die Anordnung der Komponenten verändert."
In der Szene wurde schon länger darüber debattiert, ob das bisher verfolgte "Size-Zero"-Konzept Honda nicht mehr schadet als nützt. Um den V6-Turbohybrid besonders schlank zu gestalten, verbaute man in altbekannter Manier den Turbo und den Verdichter getrennt, aber innerhalb der Zylinderbank. Obwohl 2015 zwölf Ausfälle und unzählige Strafen zu verzeichnen waren, beharrte Honda auf der Idee und bekam im vergangenen Jahr die Quittung in Form neun nicht-beendeter Rennen.
Goss verspricht Besserung: "Der neue Antriebsstrang vereint nun vieles, was wir in den vergangenen zwei Jahren an Erkenntnissen gesammelt haben. Er wurde aber speziell für die neuen Bedürfnisse angepasst." Da McLaren als Co-Autor des neuen Regelwerkes gilt und bereits 2016 auf den langsameren Kursen gut unterwegs war, dürfte das Chassis für das Team aus Woking das kleinere Problem sein. Auch Renault liefert in der kommenden Saison eine komplette Neuentwicklung.