Nach einem Experiment als TV-Experte lotet der Deutsche neue Perspektiven seiner Karriere aus - Der Titelgewinn von Abu Dhabi würde ihn noch emotional tragen
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Der zurückgetretene Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg plant kein Comeback als Aktiver im Motorsport. Der Deutsche, der beim Japan-Grand-Prix in Suzuka für das deutsche und das englische Programm des TV-Senders Sky als Experte im Einsatz war, genießt den Ruhestand: "Ich bin mit allem glücklich und zufrieden", bekennt Rosberg im Paddock. Das heißt aber nicht, dass er sich keine neue Herausforderung suchen würde. Der Fernsehjob sei ein Experiment, eine solche zu entdecken.
Der 32-Jährige erklärt: "Ich möchte herausfinden, ob mir die Arbeit als TV-Experte gefällt." Sein erster Eindruck war positiv, wäre da nicht ein nörgelnder Twitter-User gewesen, dem Rosbergs monotone Wortwahl missfiel. "Ich bin sofort kritisiert worden", erzählt ein amüsierter Rosberg und gelobt schmunzelnd Besserung: "Man hat mir nämlich den Spitznamen 'sicherlich' gegeben, weil ich jedes zweite Mal 'sicherlich' gesagt habe. Ich versuche, mich bei Live-Schalten zu bessern."
Ideen, wie die Berichterstattung voranzubringen wäre, hätte Rosberg bei einem potenziellen neuen Arbeitgeber einzubringen. "Ich schaue in verschiedenen Sprachen und es gibt Raum für Verbesserungen bei den Analysen", so der Wahl-Monegasse, der neben Deutsch und Englisch auch Französisch, Italienisch und Spanisch beherrscht. Ein dickes Lob gibt es für den deutschen Sky-Experten: "Marc Surer ist sehr gut. Er sagt immer genau das, was mein Vater und ich auf der Couch sagen."
Darauf angesprochen, ob er zu der Entscheidung, seine Laufbahn als Formel-1-Champion zu beenden, stehen würde, antwortet Rosberg ohne Zögern: "Ich habe überhaupt keine Reue. Ich bin super glücklich mit dem Verlauf und mit dem Ende meiner Karriere - nämlich mit einem Highlight." Die Euphorie des Titelgewinns in Abu Dhabi ist nach über zehn Monaten nicht verfolgen: "Es ist fantastisch für die nächsten Schritte meines Lebens, weil ich spüre, dass es mich noch emotional trägt. Es bedeutet mir sehr viel." Was er in fünf Jahren beruflich machen wird, sei "unmöglich zu sagen".