Keine Spielchen: Hamilton lobt Bottas & schweigt zu Rosberg

, 26.12.2017

"Kein Vergleich" zwischen Bottas und Rosberg, aber zwischen den Zeilen Stichelei: Hamilton würdigt, dass bei Mercedes "nichts hinter dem Rücken" passieren würde

Auch wenn sich Lewis Hamilton ein Jahr nach dem Rücktritt Nico Rosbergs offene Sticheleien gegen den Ex-Teamkollegen spart: Zwischen den Zeilen teilt der Formel-1-Weltmeister weiter gegen seinen einstigen Erzrivalen aus. Auf einen Vergleich zwischen dem Deutschen und seinem Mercedes-Nachfolger Valtteri Bottas angesprochen, lobt Hamilton den neuen Stallgefährten in den höchsten Tönen und bemerkt: "Er versucht keine Spielchen zu spielen." Subtext: Der andere aber schon.

Auch Hamiltons weitere Ausführungen über Bottas lassen durchblicken, dass er mit Rosberg (noch) keinen Frieden geschlossen hat: "Zwischen uns herrscht enormer Respekt", meint er. "Wir haben die gleiche Arbeitsweise und ticken moralisch ähnlich. Wir wollen gewinnen, weil wir auf der Strecke die Schnellsten sind. Es gibt nichts, was hinter dem Rücken des anderen passiert. Null." Anders als Rosberg im vergangenen Jahr seine Handschuhe umnähen ließ und "vergaß", es Hamilton zu sagen.

Doch die Tage der Teamfehde scheinen vorüber, die Harmonie im Team ist laut Hamilton perfekt. Dass er in dem Kontext behauptet, Rosberg und Bottas "nicht vergleichen" zu wollen, darf als Branchendiplomatie abgetan werden. Wie lange der Frieden hält, könnte von Bottas' Leistungen abhängen. Solange er Hamilton im Kampf um den Titel nicht gefährlich wird, stehen die Chancen gut.

Allerdings weiß der Brite, dass Bottas im zweiten Jahr im Silberpfeil gefährlicher sein wird. "Ihm ist nicht viel Zeit geblieben, um sich auf das Team einzuschießen und die Abläufe kennenzulernen. Trotzdem war er gleich zu Beginn des Jahres schnell", rekapituliert Hamilton Bottas' guten Einstand 2017 mitsamt drei Rennsiegen - trotz eines Blitzwechsels von Williams nach Brackley. Mit ausreichend Vorbereitungszeit und besser geschmierten Abläufen im Team könnte es noch besser laufen.

Hinzu kommt: Bottas hat gezeigt, dass er Hamilton nicht fürchtet und auch dann zu Topleistungen auflaufen kann, wenn er gedemütigt am Boden liegen sollte - zum Beispiel mit der Pole-Position in Brasilien oder dem Erfolg in Abu Dhabi. "Der Druck, mit einem Weltmeister die Klingen zu kreuzen - das ist kein Kinderspiel", weiß Hamilton. "Es gab Fahrer in der Formel 1, die in so eine Situation gekommen sind und sich mental nie erholt haben." Nico Rosberg gehörte übrigens nicht dazu.

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