Heikki Kovalainen würde auch nachträglich zu McLaren gehen, nur einiges würde er anders machen. Jenson Button konnte er keine Horror-Geschichten erzählen.
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Auch wenn Heikki Kovalainen mit McLaren sein erster Grand-Prix-Sieg gelang, so blieb der Finne in seiner Zeit bei dem Team aus Woking doch hinter seinen eigenen Erwartungen und den Erwartungen anderer. Dennoch blickt er nicht bitter auf seine zwei Jahre mit McLaren zurück. "Wenn ich in der Zeit zurückginge, würde ich immer noch zu McLaren gehen, keine Frage. Ich würde die Dinge nur anders machen", erklärte er gegenüber Reuters. Seit seinem Abschied von dem Traditions-Rennstall hat Kovalainen viel Analyse betrieben, alleine, mit der Familie oder Freunden. Er konnte nur sagen, dass er gegen Ende seiner Zeit mit dem Team weiter alles probiert habe, es aber einfach nicht funktionierte.
"Ich will nicht zu sehr darauf eingehen, warum, das hat keinen Sinn. Ich denke, ich weiß, warum es für mich nicht funktioniert hat und jetzt beginne ich anderswo. Schauen wir, wie es dort funktioniert", meinte der Finne. Auf Kovalainen folgt Jenson Button bei McLaren und der Vorgänger hatte keine Horror-Geschichten, die er seinem Nachfolger erzählen konnte. "Ich weiß nicht, wie es für ihn laufen wird, das Einzige, was ich sagen kann, er wird ein warmherziges und sehr professionelles Team vorfinden. Ich bin mir sicher, sie werden sehr motiviert sein und voll für ihn arbeiten. Das wird er vorfinden. Ob es dann für ihn funktioniert, weiß ich nicht."
Kovalainen selbst macht die Dinge bei Lotus nun jedenfalls anders als bei McLaren, er will immer 100 Prozent aus dem Team herausholen. "Bei McLaren hatte ich das Gefühl, dass ich nicht alles aus dem Team holte." Derweil ist das erste Lotus-Chassis im Werk in Hingham eingetroffen und wird zusammengebaut. Am 5. Februar soll der Bolide das erste Mal angelassen werden, Testfahrer Fairuz Fauzy wird dann den ersten Shakedown fahren. "Der Motor ist bereits da, also arbeiten hier viel mehr Leute als vor eineinhalb Wochen, als ich das letzte Mal da war. Es sieht alles sehr gut aus, jeder ist voll bei der Arbeit, denn es wird eine geschäftige Zeit bis zum ersten Test und ersten Rennen. Es wird sehr hektisch. Für mich sieht es aber so aus, als komme alles gut voran", meinte Kovalainen.
Seinen ersten Eindruck vom Auto nannte er fantastisch. Zwar gab er zu, dass er nicht erwarte, dass es gleich eine Rakete sein wird, doch es sehe cool aus und die Leute würden überrascht sein. Dementsprechend aufgeräumt blickte er auch auf die erste Saison für und mit Lotus. "Für mich ist es ein neues Kapitel in meiner Karriere und ich fühle, dass ich in guter Verfassung bin. Ich erwarte ein paar harte Zeiten, vor allem in der ersten Saisonhälfte, aber ich muss da durch. Ich denke, wir haben viel Potential und deswegen habe ich unterschrieben. Ich glaube, langfristig könnte dies ein guter Ort für mich sein."