Kovalainen & Hamilton bestraft: Zwei mal Fünf zurück

, 22.03.2008

Die Rennleitung hat gesprochen: Beide McLaren-Piloten verlieren 5 Startplätze.

Mit 210 Stundenkilometern Unterschied musste Nick Heidfeld im Slalom an den beiden schleichenden McLaren-Piloten vorbeizischen. Das kostete ihn wertvolle Zehntel und damit die Chance auf die zweite Startreihe. "Platz 3 oder Platz 7 ist schon ein Unterschied", sagte der sichtlich angefressene BMW Sauber-Pilot. Neben ihm wurde auch Fernando Alonso vom silbernen Bummelzug behindert.

Nachdem die beiden Betroffenen und die zwei McLaren-Fahrer von den Rennstewards angehört worden waren, fällte die Rennleitung die erwartete Strafe: beide Fahrer müssen je fünf Startplätze nach hinten - so wie Timo Glock in Melbourne. Damals sagte Glock: "Wenn es das ganze Jahr so angewendet wird, ist es okay." Zumindest am zweiten Rennwochenende hielten die Stewards ihre Linie durch. Hamilton hat laut Urteilsspruch nur Heidfeld behindert, weil er danach auf die rechts Seite gewechselt ist, Kovalainen hat hingegen Heidfeld und Alonso behindert. Gegen das Urteil kann kein Einspruch eingelegt werden.

"Wenn man sich das Bildmaterial ansieht, dann sieht man, dass sich unsere Fahrer so klein gemacht haben wie möglich und langsamer wurden. Wir denken sicher nicht, dass sie Nick behindert haben", sah McLaren-CEO Martin Whitmarsh die Situation aus seiner Sicht. "Aber keiner unserer Fahrer hat das absichtlich gemacht und sie haben alles getan, um sich auf die Seite zu quetschen, damit Nick und Fernando ihre schnellen Runden fahren können."

Allerdings versteht er, dass die nachkommenden Fahrer optisch abgelenkt worden sein könnten. "Du bist im normalen Rhythmus drin und musst auf einmal Slalom fahren", beschreibt Heidfeld die Situation. "Es hat zusätzlich auch Zeit gekostet, dass ich die Bremsschilder nicht sehen konnte und dadurch keinen Anhaltspunkt zum Bremsen hatte. Auch musste ich in der Bremszone nach links fahren, war schon auf der Bremse als ich rüber gefahren bin. Da ist es offensichtlich, dass man Zeit verliert."

"Wir akzeptieren das Urteil der Sportkommissare und fahren jetzt halt von weiter hinten los - wer weiß, wofür dies gut ist, vielleicht sind wir so am Ende der lachende Dritte, der profitiert, wenn zwei sich vor uns streiten", versucht Norbert Haug die Strafe positiv zu sehen. Mario Theissen fasste das Urteil erwartungsgemäß mit Wohlwollen auf: "Offensichtlich haben die Rennkommissare Nicks Einschätzung bestätigt, dass er auf seiner schnellen Runde behindert wurde. Für mich geht das Urteil noch aus einem anderen Grund in Orndung. Die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Nick und den beiden langsamen Fahrzeugen betrug mehr als 200 km/hm, so dass eine wirklich gefährliche Situation entstand."

Auch Alonso klagte bitterböse über die rollenden Hindernisse. "Es waren vier Autos in Kurve 4 und danach die beiden Ferrari irgendwo anders." Vier davon seien weg gewesen von der Ideallinie und hätten so niemanden behindert. "Aber die beiden McLaren waren genau auf der Rennlinie." Es sei eine unglückliche Situation aufgrund der neuen Regeln gewesen, aber nichtsdestotrotz gefährlich. "Sie fahren mit 60 km/h und wir mit 300 km/h - das ist zu gefährlich." Heidfeld regt deshalb eine Regeländerung an: Auf dem Weg in die Startaufstellung dürfen die Fahrer nur eine bestimmte Zeit brauchen, um niemanden zu behindern. Das könnte auch für die Inlap nach dem dritten Qualifying eingeführt werden. Für Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen kommt das jedoch zu spät.

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22.03.2008

Ich sah die Situation nicht auf dem TV-Bildschirm. Aber nach dem Inhalt zu beurteilen und sollte es tatsächlich so extrem gewesen sein, liegt die Hauptursache für das Schleichen der beiden McLaren-Mercedes im neuen Reglement. Wie auch Nick Heidfeld sagte, sollten die Organisatoren diesbezüglich wirklich über eine Änderung nachdenken und bespielsweise eine Minimalgeschwindigkeit vorschreiben, sofern kein Defekt vorliegt. Sollte tatsächlich ein Defekt vorliegen, sind die Kommissare meist eh schon sofort in der Garage des Teams, um das zu überprüfen.


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