Kritik an Michael Schumacher: Schonfrist bis Monaco

, 04.05.2010

Das Comeback von Michael Schumacher ruft Kritiker auf den Plan. Stirling Moss, Jackie Stewart und Damon Hill erwarten mehr vom Rekordchampion.

Michael Schumacher ist zurück und polarisiert die Massen wie eh und je - nur die gewohnten Erfolge bleiben bislang noch aus. "Alles, was er macht, ist sein Image zu zerstören", glaubt Ex-GP-Pilot Stirling Moss, der als einer der besten Formel-1-Piloten gilt, die nie einen Weltmeistertitel holten. Der Brite gewann 16 Grand Prix und wurde vier Mal Vizeweltmeister.

An Schumacher lässt Moss kein gutes Haar. "Michaels größte Leistung war es, englische Ingenieure zu Ferrari zu bringen", sagt er. Mit Jackie Stewart stößt ein noch erfolgreicherer britischer Rennfahrer ins gleiche Horn. "Egal, ob es am Alter, der Gesundheit oder den Privilegien liegt, für mich ist Michael nicht mehr der Mann, der er war."

Der dreifache F1-Champion ist davon überzeugt, dass selbst Schumacher nicht drei Jahre Pause einlegen und dann beim Comeback sofort mit voller Leistung wieder da sein könne. "Er läuft vielleicht mit 60 statt 100 Watt", meint Stewart. "Aber das kann zurückkommen." Noch sei es zu früh, um ein Urteil zu fällen. Ähnlich beurteilt Mark Webber die Situation.

Schonfrist bis Monaco

Der Australier glaubt, dass die F1-Welt das Schumacher Comeback nach den nächsten beiden Rennen in Spanien und Monaco bewerten könne. "Er wird sich dort wohler fühlen", so Webber. "Auf diesen Strecken, ganz besonders Monaco, steigt Michael ein und los geht's. Wenn er das in diesem Jahr nicht schafft, kann man wohl sagen, dass er Probleme hat, mit dem Auto warm zu werden."

Für Stewart ist das keine Überraschung. "Es scheint mir, als ob Michaels Leistung nicht so gut ist, wenn das Auto nicht funktioniert", sagt Stewart in der Daily Mail. "Fahrer wie Jim Clark hätten auch ein schwieriges Auto fahren können. "Ich denke nicht, dass Michael diese Fähigkeit hat. Wenn er im neuen Auto keine Leistung bringt, hat er ein Problem."

Keine Schande

Laut Informationen der Bild-Zeitung wird dieses "neue Auto", das eher eine starke Überarbeitung des bisherigen W01 ist, in Barcelona nur ein Aerodynamikupdate und einen längeren Radstand aufweisen - der F-Kanal soll nicht rechtzeitig fertig werden. Trotzdem schreibt Stewart Schumacher nicht ab. "Ich glaube nicht, dass er die WM gewinnen wird, aber er wird auf dem Podium stehen und könnte locker in diesem Jahr Rennen gewinnen."

Dafür müsse das Auto stimmen. Dann heißt Schumachers größtes Problem Nico Rosberg. "Nico hat nachgelegt", sagt Stewart. "Michael wurde davon auf dem falschen Fuß erwischt. Das muss ihn beeinträchtigen."

Deshalb sagt Damon Hill: "Wir haben bislang noch nicht die alte Schumacher-Magie gesehen - ist sie noch da?" Diese Frage wird sich Schumacher selbst stellen, glaubt Hill. Dennoch sieht Hill das Comeback seines einstigen Titelrivalen nicht so kritisch wie Moss. "Ich akzeptiere nicht, dass er alles ruinieren kann, wenn das Comeback nicht funktioniert", sagt Hill im Independent. "Er sollte sich nicht dafür schämen, dass er es versucht. Es könnten noch immer einige denkwürdige Gelegenheiten auf ihn warten."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Hans-Joachim Stuck fände den Weltmotor für VW reizvoll

Weltmotor könnte VW in F1 bringen: Eigenes Team wird …

Sollte die FIA sich dazu entschließen, in Zukunft mit einem Weltmotor in der Formel 1 zu operieren, dann wäre Volkswagen sehr interessiert daran, in der Königsklasse mitzumischen. Allerdings lediglich als …

Giancarlo Fisichella probierte die neuen Teile aus

Fisichella mit Aero-Test in Italien: Ferrari testet F-Duct

Für Ferrari gab es am 1. Mai keine Zeit zu ruhen. Die Italiener waren mit Testpilot Giancarlo Fisichella auf der Strecke in Vairano unterwegs, um das neue Aerodynamikpaket für den Spanien GP am nächsten …

Christian Klien erhält ein neues Management

Christian Klien: Es gibt noch Hoffnung

Ab sofort wird der 47-fache Grand Prix-Teilnehmer Christian Klien in allen Rennsport-Angelegenheiten von Roman Rummenigge betreut. Damit kann der 27-jährige Vorarlberger erstmals in seiner Karriere auf das …

McLaren sieht sich noch nicht als Nummer 1

McLaren muss noch nachbessern: Neue Teile für Barcelona

McLaren mag noch nicht das schnellste Auto haben, doch zu Beginn der Europasaison in Barcelona führt das Team beide WM-Wertungen an. Mit den geplanten Verbesserungen am MP4-25, darunter ein neuer Front- und …

Michael Schumacher erwartet Fortschritte in Barcelona

Schumacher freut sich auf Europaauftakt: Große …

Mercedes GP hat die Pause zwischen dem China GP in Shanghai und dem Europaauftakt der Formel-1-Saison in Barcelona genutzt: Das Team bringt einen runderneuerten W01 nach Spanien mit, der einen längeren …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo