Robert Kubica erklärt, warum er seinen Traum vom Formel-1-Comeback nicht aufgibt und was passieren müsste, damit er sich dazu in der Lage fühlt
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Robert Kubica hat auch zwei Jahre nach seinem schweren Rallyecrash die Hoffnung noch nicht aufgegeben, ein Formel-1-Comeback zu schaffen. Nachdem sein Manager Daniele Morelli vor einem Jahr noch um einen Vertrag bei Lotus kämpfte, obwohl der Pole durch seinen Rückzug aus der Öffentlichkeit die Spekulationen über seinen Gesundheitszustand angeheizt hatte, gibt Kubica nun zu, noch nicht dazu in der Lage zu sein.
"Ich glaube immer noch, dass ich zurückkehren kann", sagt er gegenüber 'F1 Racing'. "Es handelt sich nicht nur um einen Traum. Derzeit habe ich noch Einschränkungen beim Fahren von Monoposto-Rennwagen, aber sie sind geringer, als es von außen aussehen mag."
Der 28-jährige Grand-Prix-Sieger ließ zuletzt mit starken Leistungen im WRC-Boliden von Citroen aufhorchen und wird heute mit dem Mercedes-DTM-Test sein Comeback auf der Rundstrecke geben. Im Gegensatz zum Rallye-Auto sind die Fliehkräfte auf der Rundstrecke aufgrund der Rolle der Aerodynamik größer, weshalb der Test als Schlüsselereignis auf dem Weg zum Formel-1-Comeback betrachtet werden kann.
Wo Kubicas Probleme liegen
"Mir fehlt noch Kraft im Arm, aber wenn das mein einziges Problem wäre, ließe sich das mit zwei Monaten Training beseitigen", gibt Kubica Einblicke, mit welchen Herausforderungen er sich derzeit konfrontiert sieht. "Das größte Problem ist die eingeschränkte Beweglichkeit im Arm um die Rotationsachse und die limitierte Funktion der Finger."
Im Gegensatz zum engen Formel-1-Boliden können in DTM- und Rallye-Autos Anpassungen vorgenommen werden, die es Kubica erleichtern, seine Einschränkungen an der rechten Hand auszugleichen. Da sich sein Zustand aber weiter verbessert, ist er zuversichtlich, wieder in das Monoposto-Cockpit zurückkehren zu können.
Nie mehr 100 Prozent?
"Nerven brauchen viel Zeit zum Heilen", weiß Kubica, dass er Geduld haben muss. "Ich spüre immer noch Fortschritte, auch wenn sie nur langsam kommen. Ich bin sicher dass es - wenn nicht ganz geheilt - wenigstens kein großes Problem mehr sein wird. Tag für Tag, Rallye für Rallye und Test für Test sehe ich weniger Einschränkungen, und mein Ziel ist es, eines Tages wieder ordentlich fahren zu können. Ich denke nicht, dass das Tempo das Problem sein wird."
Trotzdem glaubt Kubica nicht, dass er wieder ganz an seine alte Klasse herankommen wird, auch wenn er den Sprung zurück in die Formel 1 schaffen sollte. "Wenn ich fahre, dann erfordert das Konzentration, und ich vergesse meine physischen Limits", sagt er zwar, "aber mit den Einschränkungen, die ich habe, kann ich nicht mehr 100 Prozent von dem erreichen, wo ich früher war. Ich hoffe aber, dass ich mich verbessern kann."
Doch ab wie viel Prozent seiner früheren Leistungsfähigkeit würde er es sich zutrauen, wieder konkurrenzfähig Formel 1 zu fahren? "Wenn die limitierte Bewegungsfähigkeit wieder zu 80 Prozent in Ordnung wäre, dann würde ich mich auf ein Comeback in der Formel 1 einlassen."