Kubica: Was ich am meisten bereue

, 19.01.2014

Nicht der verheerende Rallye-Unfall 2011 macht Ex-Formel-1-Pilot Robert Kubica im Nachhinein am meisten zu schaffen, sondern seine starke Saison 2008

Fünf Jahre lang hatte Robert Kubica die Gelegenheit, sich in der Formel 1 mit den besten Rennfahrern der Welt zu messen. Zwischen 2006 und 2010 holte der Pole einen Sieg, fünf zweite sowie sechs dritte Plätze in 76 Rennen. Viele Experten waren vom Potenzial Kubicas überzeugt, sahen in ihm einen künftigen Weltmeister. 2011 sollte dann jedoch alles anders kommen: Bei einer Rallye-Veranstaltung in der Winterpause verunfallte der damalige Renault-Pilot - seine Formel-1-Karriere war beendet.

Ob Kubica jemals wieder in ein Formel-1-Auto steigen wird, ist nicht abzusehen. Immer wieder betont der 29-Jährige, dass ein (ihm bereits angebotener) Test nur Sinn ergeben würde, wenn er auch im Stande wäre, jede Strecke des Rennkalenders problemlos fahren zu können. Das ist mit seinem eingeschränkt mobilen Arm bis dato jedoch nicht denkbar. Trotz jener schicksalhaften Entscheidung, am Ronde di Andora in Italien teilzunehmen, die sein Leben verändern sollte, bereut er etwas anderes noch mehr.

In der Saison 2008 holte Kubica seinen einzigen Grand-Prix-Sieg in Montreal, hatte lange Zeit sogar ein Wörtchen im WM-Kampf mitzureden - am Ende reichte es jedoch nur zu Gesamtrang vier. "Um ehrlich zu sein, bereue ich die Zeit damals noch mehr, denn die Hälfte der Saison war ich locker im Geschäft", erinnert er sich gegenüber 'Autosport'. "Ich habe die Gesamtwertung nach Kanada angeführt und war selbst im August noch ziemlich nah dran." Allmählich konnte sich Lewis Hamilton an der Spitze dann aber doch absetzen, holte am Ende den Titel.

Der falsche Weg war offensichtlich noch in der ersten Saisonhälfte eingeschlagen worden: "Wir hatten da ein ziemlich cooles Upgrade in der Hinterhand, das nur darauf wartete, ans Auto montiert zu werden. Das hätte uns einen weiteren Performance-Schub gegeben", denkt Kubica zurück. "Aber aus irgendeinem Grund fand es nie seinen Weg an das Auto." So erinnert sich der Pole offenbar mit gemischten Gefühlen an sein damaliges Team BMW Sauber: "Zu der Zeit damals hast du die Dinge etwas anders gesehen..."

"Wenn ich ehrlich bin, muss ich mich auf der einen Seite bei BMW Sauber bedanken, dass sie mir diese Gelegenheit gegeben haben. Aber wenn du dann in so einer Situation bist, ist es normal, dass du alles versuchen willst", stellt Kubica klar. "Vielleicht hatten sie ihre Prioritäten irgendwie anders gesetzt zu dem Zeitpunkt." Alles in allem blicke der jetzige Rallye-Fahrer aber trotz alledem mit mehr positiven als negativen Gefühlen auf jenes Jahr 2008 zurück.

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